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Defibrillatoren - Modellvergleich

Hat man sich für den Kauf eines Defibrillators entschieden, können die große Auswahl und die verschiedenen technischen Eigenschaften schnell überfordern. Deswegen geben wir Ihnen in diesem Artikel einen übersichtlichen Modellvergleich unserer Defibrillatoren und erklären, was es mit den unterschiedlichen Merkmalen und Funktionen auf sich hat.

Bild von Defibrillatoren in Schutzkasten

Wofür werden Defibrillatoren eingesetzt?

Defibrillatoren erfüllen eine Aufgabe, die mit keiner anderen Erste-Hilfe-Maßnahme zu ersetzen ist: sie geben einen kontrollierten Elektroschock ab. Was im ersten Moment irritierend klingt ist bei Herzrhythmusstörungen das einzige Hilfsmittel. Denn die Defibrillation dient dazu dem Herz einen Schock zu verpassen, damit es wieder anfängt zu schlagen (Herzstillstand) oder wieder in den richtigen Rhythmus findet (Kammerflimmern). Dafür führen Defibrillatoren im ersten Schritt eine EKG-Analyse durch. Dabei wird durch das Gerät überprüft ob eine Herzrhythmusstörung vorliegt, die mit einer Defibrillation behandelt werden kann.

Defibrillatoren ersetzen übrigens keine Herz-Lungen-Wiederbelebung, sondern können eher als Ergänzung betrachtet werden. Zwischen der EKG-Analyse muss der Ersthelfer also die Kombination aus Herzdruckmassage und Atemspende durchführen. Denn die Reanimationsmaßnahmen erzeugen eine Art Minimalkreislauf, durch den die lebenswichtigsten Organe mit Blut und Sauerstoff versorgt werden. In regelmäßigen Abständen führen die AEDs wieder eine EKG-Analyse aus um zu prüfen, ob ein (erneuter) Schock notwendig ist.

Übersicht Halbautomatische Defibrillatoren

Halbautomatische Defibrillatoren unterscheiden sich im Vergleich zu vollautomatischen AEDs dadurch, dass der Elektroschock von dem Ersthelfer manuell durch einen Tastendruck ausgelöst wird. Das bedeutet konkret: der Defibrillator führt eine EGK-Analyse aus und untersucht, ob eine Defibrillation notwendig ist. Ist dies der Fall, gibt das Gerät die Anweisung, den Elektroschock über die Taste auszulösen.

Der Ersthelfer muss sich jedoch keine Sorgen machen, dass er fälschlicherweise die Schocktaste drücken und der betroffenen Person zusätzlich schaden kann. Denn die Schockfunktion ist nur möglich, wenn der Defibrillator die Notwendigkeit für eine Defibrillation erkennt. Ersthelfer können also nichts falsch machen. 

Hier finden Sie einen Überblick über die Funktionen und Eigenschaften von unseren halbautomatischen Defibrillatoren: 

Defibtech
Lifeline SG
Defibtech
Lifeline VIEW
Heartsine
350P
Heartsine
500P
Schiller
FRED PA-1
Sprachanweisung X X X X X (Konfigurierbar)
visuelle Anweisung X X X X
Video-Anweisung X
Sprachauswahl Deutsch Deutsch/Englisch Deutsch Deutsch Mehrsprachige Option möglich
Metronom X X X X X
(Konfigurierbar)
Interaktives Feedback während Reanimation X
Stärke und Frequenz
X
Frequenz (Zubuchbar)
Energieabgabe Erwachsene 150/150/150J 150/150/150J 150/150/200J 150/150/200J 150/200/200J
Ampere-Stärke wird an individuellen Bedarf angepasst
Energieabgabe Kinder 50/50/50J 50/50/50J 50/50/50J 50/50/50J 50/50/50J
Ampere-Stärke wird an individuellen Bedarf angepasst
EKG Dokumentation 50 Min.* 60 Min.** 90 Std. 90 Std. 2 Std.
Geräte-Selbsttest Täglich/Wöchentlich/
Monatlich
Täglich/Wöchentlich/
Monatlich
Wöchentlich Wöchentlich Täglich/Wöchentlich/
Monatlich
Online Verwaltung X (zubuchbar)
IP Schutzklasse IP54 IP54 IP56 IP56 IP55
Gewicht 1,7 Kg 1,4 Kg 1,285 Kg 1,285 Kg 2,5 Kg
Batterielaufzeit 7 Jahre/ 300 Schocks 4 Jahre/ 125 Schocks 4 Jahre/ >60 Schocks 4 Jahre/ >60 Schocks 6 Jahre/ 3 Jahre bei der Online-Variante
Elektroden-Haltbarkeit 2 Jahre 2 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 2 Jahre
Garantie 8 Jahre 8 Jahre 8 Jahre 8 Jahre Optional 2 Jahre oder 10 Jahre
Preis 1.459,99 €

1.799,99 €

1.215,99 €

1.661,99 €

1.299,99 €

*kann mit einer SD-Karte auf 12 Stunden verlängert werden  

** kann mit einer SD-Karte auf 30 Stunden verlängert werden

Halbautomatische Defibrillatoren: Vor- und Nachteile

Vorteile: Dadurch, dass der Elektroschock bei halbautomatischen Defibrillatoren manuell durch den Ersthelfer ausgelöst wird, hat der Ersthelfer mehr Kontrolle über den Zeitpunkt des Elektroschocks. Das hat den Vorteil das vor dem Auslösen der Schocktaste sichergestellt werden kann, das niemand die betroffene Person berührt. Besonders in lauten Umgebungen kann somit dadurch das Stromschlag -Risiko für Ersthelfer reduziert werden. 

Nachteile: Aus Angst etwas falsch zu machen oder der betroffenen Person zu schaden haben manche Menschen Hemmungen, einen Elektroschock bei einer anderen Person auszulösen. Dadurch geht eventuell wichtige Zeit verloren ehe sich der Ersthelfer dazu durchdringt, die Taste auch wirklich zu drücken.

Übersicht Vollautomatische Defibrillatoren

Vollautomatische Defibrillatoren übernehmen alle Aufgaben, die mit der Defibrillation zusammenhängen: sie nehmen eine EKG-Analyse vor und geben – falls nötig – selbstständig den Elektroschock ab. Hier finden Sie eine Übersicht über unsere vollautomatischen Geräte: 

Defibtech Lifeline SG AUTO Defibtech Lifeline VIEW AUTO Heartsine 360P Schiller FRED PA-1
Sprachanweisung X X X X (Konfigurierbar)
visuelle Anweisung X X X
Video-Anweisung X
Sprachauswahl Deutsch Deutsch/Englisch Deutsch Mehrsprachige Option möglich
Metronom X X X X
(Konfigurierbar)
Interaktives Feedback während Reanimation X
Frequenz (Zubuchbar)
Energieabgabe Erwachsene 150/150/150J 150/150/150J 150/150/200J 150/200/200J
Ampere-Stärke wird an individuellen Bedarf angepasst
Energieabgabe Kinder 50/50/50J 50/50/50J 50/50/50J 50/50/50J
Ampere-Stärke wird an individuellen Bedarf angepasst
EKG Dokumentation 50 Min.* 60 Min.** 90 Std. 2 Std.
Geräte-Selbsttest Täglich/Wöchentlich/
Monatlich
Täglich/Wöchentlich/
Monatlich
Wöchentlich Täglich/Wöchentlich/
Monatlich
Online Verwaltung X (zubuchbar)
IP Schutzklasse IP54 IP54 IP56 IP55
Gewicht 1,7 Kg 1,4 Kg 1,285 Kg 2,5 Kg
Batterielaufzeit 7 Jahre/ 300 Schocks 4 Jahre/ 125 Schocks 4 Jahre/ >60 Schocks 6 Jahre/ 3 Jahre bei der Online-Variante
Elektroden-Haltbarkeit 2 Jahre 2 Jahre 4 Jahre 2 Jahre
Garantie 8 Jahre 8 Jahre 8 Jahre Optional 2 Jahre oder
10 Jahre
Preis 1.499,99 €

1.819,99 €

1.215,99 €

1.299,99 €

*kann mit einer SD-Karte auf 12 Stunden verlängert werden  

** kann mit einer SD-Karte auf 30 Stunden verlängert werden

Vor- und Nachteile vollautomatischer Defibrillatoren

Vorteile: Da das Gerät den Schock auslöst und diese Aufgabe nicht vom Ersthelfer übernommen werden muss können Ängste überwunden werden. Denn obwohl Ersthelfer bei der Bedienung von Laiendefibrillatoren nichts falsch machen und vor allem der betroffenen Person nicht mit einem versehentlich ausgelösten Elektroschock weiter schaden können, ist es für viele Menschen immer noch eine Hürde den Schock über die Taste auszulösen. Dies übernimmt der vollautomatische Defibrillator jedoch komplett. Dadurch entfällt die Schocktaste auf dem Gerät, was die Bedienung zusätzlich noch einfacher und intuitiver macht.

Nachteile: Tatsächlich kann es aber auch ein Nachteil sein, dass der Defibrillator automatisch auslöst. Denn bevor der Schock abgegeben wird müssen alle Ersthelfer darauf achten, dass sie die betroffene Person nicht mehr berühren. Dieser Hinweis wird durch den Defibrillator auch per Sprachansage durchgesagt. In besonders lauten Umgebungen wie beispielsweise Produktionstätten, Bahnhöfen oder Diskotheken kann diese Anweisung jedoch von Hintergrundgeräuschen überschattet werden, wodurch ein Risiko für die Ersthelfer entsteht. An diesen Orten empfiehlt sich deshalb die Anschaffung eines halbautomatischen AEDs, da der Zeitpunkt der Schockausgabe beeinflusst werden kann.

Technische Eigenschaften - das steckt dahinter!

Was ist die IP Schutzklasse?

Die IP Schutzklasse steht dafür, wie gut ein Produkt gegen Staub- und Wasserschäden geschützt ist. Die Abkürzung “IP” steht dabei für “International Protection”. Darauf folgen zwei Ziffern die den jeweiligen Grad der Staub- und Wasserdichte angeben. Die erste Ziffer steht dabei für den Schutz vor Staub und Fremdkörpern und die Zweite den Schutz vor Eindringen von Flüssigkeiten. 

Bei unseren Defibrillatoren werden folgende IP Klassifizierungen abgedeckt: 

IP-Kürzel Bedeutung
IP54 Geschützt vor Staub/ Geschützt vor Sprühwasser
IP55 Geschützt gegen Staub/ Geschützt vor Spritzwasser
IP56 Geschützt gegen Staub/ Geschützt vor starkem Strahlwasser

Brauche ich eine hohe IP Schutzklasse?

Wie gut Ihr Defibrillator geschützt sein muss hängt davon ab, wo Sie ihn platzieren möchten. Für Innenräume reicht beispielsweise die IP54. Sollten Sie Ihren Defibrillator im Außenbereich platzieren, empfiehlt sich eine höhere Schutzklasse.

Übrigens: Auch die Schutzschränke verfügen über eine IP-Kennzeichnung. Sie können also Ihren Schutz auch durch die Wahl eines Außenschranks erhöhen.

Wie funktioniert das Reanimationsfeedback?

Einige Defibrillatoren auf dem Markt haben die Zusatzfunktion, dass Sie ein Feedback zur geleisteten Reanimation an den Ersthelfer geben. Dabei wird zwischen der Messung der Druckgeschwindigkeit (Frequenz) und der Druckstärke, also wie tief die Herzdruckmassage ausgeführt wird, unterschieden. Bei unseren zwei Modellen, die über ein Reanimationsfeedback verfügen wird über eine LED-Anzeige das Feedback übermittelt, ob die richtige Geschwindigkeit oder die richtige Stärke vorhanden ist.

Brauche ich ein Reanimationsfeedback?

Ein Reanimationsfeedback empfiehlt sich besonders für unerfahrene Ersthelfer. Denn das Feedback kann dabei helfen dem Ersthelfer Gewissheit zu geben, ob die Herz-Lungen-Wiederbelebung effektiv ist. An öffentlichen Orten oder Unternehmen mit viel Publikumsverkehr könnte ein Defibrillator mit Feedbacksystem daher hilfreich sein, da Sie nicht sicher sein können, wer den AED in der Notsituation verwendet. 

Prinzipiell hilft auch das taktgebende Metronom, welches in allen unseren Defibrillatoren eingebaut ist dabei, den richtigen Rhythmus zu finden. Sollten Sie sich für einen Defibrillator ohne Reanimationsfeedback entscheiden haben Sie darüber hinaus auch noch die Möglichkeit, sich eine Reanimationshilfe als zusätzliches Hilfsmittel anzuschaffen. Diese finden Sie bei uns im Shop!

Was beinhaltet die EKG-Dokumentation?

Wie bereits beschrieben, führen Defibrillatoren selbstständig eine EKG-Analyse durch um zu überprüfen, ob eine schockbare Herzrhythmusstörung vorliegt. Von der Analyse selbst bekommt der Ersthelfer nichts mit, da auf Laiendefibrillatoren kein Monitor ist, der den Sinusrhythmus anzeigt. Auf den Monitor wird bei Laiendefibrillatoren bewusst verzichtet, um die Handhabung für unerfahrene Ersthelfer so einfach wie möglich zu gestalten. 

Die Aufzeichnung der EKG-Analyse geht nach der Benutzung des Defibrillators jedoch nicht einfach verloren, sondern wird innerhalb des Geräts gespeichert. Denn diese Daten sind besonders interessant für das Krankenhaus und den behandelnden Arzt. Deswegen  können sie auch einfach aus dem Gerät per Kabelanschluss (oder bei manchen Geräten mittlerweile auch online) übertragen werden. Diese Aufzeichnungsfunktion ist bei den verschiedenen Defibrillatoren unterschiedlich lang, wie Sie in unserer Tabelle unter dem Punkt “EKG Dokumentation” sehen können.

Was für eine EKG- Dokumentationszeit brauche ich? 

Das kommt ganz darauf an, wie viele Einsätze des Geräts Sie lokal auf dem Defibrillator speichern möchten. Dadurch das Sie die Möglichkeit haben, jederzeit auf die Daten zuzugreifen und diese zu übertragen gehen Ihnen auch bei Geräten mit kürzerer Dokumentationszeit keine Daten verloren. Bei Geräten die öffentlich zugänglich sind kann sich eine höhere Dokumentationszeit lohnen. Denn damit laufen Sie nicht Gefahr, dass das Gerät in kürzerer Zeit mehrmals zum Einsatz kommt und Datensätze deswegen überschrieben werden. 

Fazit

In den Grundfunktionen sind alle Defibrillatoren gleich. Sie führen alle eine EKG- Analyse aus und geben bei Bedarf einen Elektroschock ab. Auch die typische Sprachanweisung und die Möglichkeit der Kinderreanimation decken alle ab. Doch darüber hinaus unterscheiden sich die AEDs in Eigenschaften und Funktionsumfang.

Damit Sie den für Ihre Anforderungen und Ihren Betrieb passenden Defibrillator finden können, kann es helfen wenn Sie sich überlegen, welche Funktionen für Ihren Betrieb am wichtigsten sind. Sollte Ihr AED mehrere Sprachoptionen abdecken? Oder ist Ihnen vielleicht die Größe und das Gewicht des Geräts wichtig? Wenn Sie diese Fragen beantworten können, finden Sie schnell das passende Gerät. Sollten trotzdem noch Fragen oder Beratungswünsche offen sein, helfen wir Ihnen selbstverständlich gerne telefonisch oder Email weiter!

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