Startseite » Defibrillator » Kurzanleitung Defibrillator – Alles über den Einsatz
Bei einem Herzstillstand kommt es auf jede Minute an, da hier die Organe nicht mehr mit genug Sauerstoff versorgt werden. Schon nach drei Minuten ohne Sauerstoff entstehen irreversible Schäden im Gehirn. Somit sinkt die Überlebenschance minütlich um 10%. Ein Defibrillator unterbricht diese Herz-Kreislauf-Störung dann mit einem Elektroschock und bringt das Herz somit wieder in den richtigen Rhythmus. Daher hier eine kurze Anleitung, wie Sie den Defibrillator benutzen!
Der Defibrillator, auch AED (Automatisierter externer Defibrillator), wird eingesetzt, wenn jemand eine defibrillierbare Herz-Kreislauf-Störung erleidet. Zum Beispiel bei Kammerflimmern ist der Einsatz des Defibrillators genau richtig. Denn hier schlägt das Herz zu schnell, sodass die lebenswichtigen Organe nicht mehr mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden können. Eine ausführliche Antwort finden Sie in unserem Artikel darüber, wann ein Schock ausgelöst werden muss.
Erkennbar ist eine derartige Störung daran, dass der Patient nicht mehr ansprechbar oder bewusstlos ist. Außerdem kann man dessen Puls nicht ertasten oder die Atmung sehen.
Wenn diese Symptome auftreten, muss man so schnell wie möglich reanimieren! Wie das funktioniert erklären wir hier, in der Kurzanleitung.
Notruf: Als Erstes müssen Sie unbedingt den Notruf wählen (in Europa die 112). Dabei müssen Sie Ihren Namen und Standort angeben, die Situation schildern und auf Rückfragen warten. Während der Rettungsdienst unterwegs ist, können Sie dann wie beschrieben mit der Wiederbelebung beginnen.
Patient positionieren: Die bewusstlose Person flach auf den Rücken legen und den Oberkörper freimachen. Hierbei Kleidung, Schmuck, Pflaster und dergleichen entfernen, damit keine Verbrennungen entstehen. Bei sehr starker Brustbehaarung müssen Sie diese auch rasieren, damit der AED korrekt funktionieren kann und die Haare nicht angesengt werden. Das nötige Zubehör dafür liegt meistens bei.
Den AED anschalten: In der Regel ist die Taste zum Einschalten des Gerätes grün, andernfalls ist diese auch schriftlich mit AN/AUS, beziehungsweise ON/OFF versehen. Sobald der Defibrillator eingeschaltet ist gibt dieser Anweisungen über die Sprachausgabe, denen Sie ganz einfach folgen können. Manche Modelle sind auch mit Piktogrammen oder einem Display ausgestattet.
Elektroden anbringen: Auf beiden Elektroden ist auch eine Abbildung, die zeigt, wo genau diese platziert werden soll. Grundsätzlich muss jedoch eine Elektrode unterhalb des rechten Schlüsselbeins der betroffenen Person aufgeklebt werden, und die andere an der linken Seite des Brustkorbs etwa eine handbreit unter der Achselhöhle. Damit die Elektroden gut kleben können, muss die nackte Haut unbedingt trocken sein.
Schock auslösen: Wenn die Elektroden auf dem Brustkorb kleben, führt der Defibrillator selbstständig eine Analyse des Herzrhythmus durch. Daher dürfen Sie den Patienten nun erstmal nicht mehr berühren, sonst werden die Ergebnisse verfälscht. Die Analyse hilft dem Gerät dann zu ermitteln, ob ein Elektroschock nötig ist. Je nachdem, ob es sich hierbei um einen voll- oder halbautomatischen AED handelt, löst das Gerät den Elektroschock selbstständig aus, oder fordert Sie dazu auf, die Schock-Taste zu drücken. Diese ist häufig mit einem Blitz-Symbol gekennzeichnet.
Mit Wiederbelebung fortfahren: Wenn der Stromstoß an den Patienten abgegeben wurde, müssen Sie unbedingt mit der Herzdruckmassage fortfahren, bis dieser wieder atmet und das Herz wieder schlägt, oder bis der Rettungsdienst übernimmt. Bei der Reanimation bleiben die Elektroden weiterhin auf dem Patienten kleben, damit das Gerät eine erneute Analyse und ggfs. weitere Schocks durchführen kann.
Durch die selbstständige EKG-Analyse des Geräts erkennt dieses automatisch, ob mehr als ein Stromstoß notwendig ist. Nach dem ersten Auslösen wartet der AED dann zwei Minuten und analysiert den Herzrhythmus erneut. In der Zwischenzeit muss die Herzdruckmassage jedoch fortgeführt werden.
Da Wasser Strom leitet, darf der Patient nicht in einer Pfütze liegen oder nasse Kleidung tragen. Auch die Umstehenden sollten kein Wasser berühren.
Beim Messen des Herzrhythmus und bei der Abgabe des Stromstoßes darf niemand die betroffene Person berühren, da man sonst ebenfalls einen Schock bekommt.
Der Defibrillator darf nicht bei Explosionsgefahr angewendet werden. Die herrscht zum Beispiel bei einem Gasleck, oder auch wenn brennbare Stoffe in der unmittelbaren Nähe sind. Begeben Sie sich mit dem Patienten also so schnell wie möglich in einen geschützten Bereich.
Auch bei Regen oder Schnee darf nur ein dafür zugelassener Defibrillator angewendet werden, dafür gilt die Schutzklasse IP54. Andernfalls müssen Sie einen trockenen Ort aufsuchen. In der Öffentlichkeit wäre das zum Beispiel ein Gebäude oder ein Auto, in das Sie den Patienten legen.
Wenn der Patient einen Herzschrittmacher hat (häufig durch eine Narbe auf der rechten Brust erkennbar), sollten Sie sichergehen, dass der AED dafür zugelassen ist. Alternativ müssen mindestens 2,5 cm Abstand zwischen Elektrode und dem implantierten Herzschrittmacher gewahrt werden.
Der Defibrillator unterbricht das Kammerflimmern durch einen Elektroschock, damit das Herz wieder in den richtigen Rhythmus kommt. Auch Laien können einen Defibrillator benutzen um Leben zu retten, da der Benutzer per Sprachausgabe Schritt für Schritt durch die Anwendung geführt wird. Unsere Kurzanleitung zur Benutzung des Defibrillators zeigt Ihnen, dass es wichtig ist, zunächst den Notruf abzusetzen, dann den Brustkorb des Patienten freizulegen und falls nötig auch zu trocknen, damit die Elektroden gut kleben können. Während der AED die EKG-Analyse durchführt und schockt, darf niemand anderes den Patienten berühren. Die Helfenden müssen die Herz-Lungen-Wiederbelebung so lange fortführen, bis der Patient wieder selbstständig atmet, Bewusstsein erlangt oder der Puls erkennbar ist.
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