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Vorbeugender vs. abwehrender Brandschutz

Prinzipiell ist das Ziel des Brandschutzes, Leben zu schützen und zu retten. Dabei gibt es allerdings Unterschiede zwischen vorbeugendem und abwehrendem Brandschutz. Beide Arten des Brandschutzes verfolgen zwar dasselbe Ziel, Menschen zu schützen, jedoch sind dabei unterschiedliche Maßnahmen und Gegebenheiten zu beachten. So wird zum Beispiel der vorbeugende Brandschutz noch in weitere Kategorien eingeteilt, nämlich in baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz.

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Wo liegt der Unterschied zwischen vorbeugendem und abwehrendem Brandschutz?

Beim vorbeugenden Brandschutz handelt es sich um Präventivmaßnahmen, welche die Entstehung und Ausbreitung von Bränden verhindern sollen. Der abwehrende Brandschutz kommt dann zum Einsatz, wenn trotz der vorbeugenden Schutzmaßnahmen ein Brand entsteht. Hier kommt dann die Feuerwehr zum Einsatz. Ihre Aufgabe ist neben der Brandbekämpfung das Schützen, Retten und Bergen von Menschen. Außerdem sollen nach Möglichkeit Begleitschäden so gering wie möglich gehalten werden. Denn durch einen Brand wird zwar vieles zerstört, jedoch entstehen durch Rauch oder Löschmittel häufig noch viel größere Schäden.

Egal ob der Schaden durch einen Brand oder das Löschmittel entsteht – wichtig ist, dass es gar nicht erst zu einem Brand kommt! Um die Wahrscheinlichkeit der Brandentstehung zu verringern lohnt es sich, für einen umfangreichen vorbeugenden Brandschutz zu sorgen. 

Was bedeutet vorbeugender Brandschutz?

Der vorbeugende Brandschutz zielt hauptsächlich darauf ab, durch Maßnahmen im täglichen Leben die Entstehung von Bränden sowie die Ausbreitung von Feuer und Rauch zu verhindern. Um eine rechtliche Grundlage zu schaffen, hat die Bauministerkonferenz die Musterbauordnung erlassen, die den Ländern als Vorlage für ihre jeweiligen Landesbauordnungen mit Gesetzescharakter dient.

Die Landesbauordnungen legen umfangreiche Anforderungen an den präventiven Brandschutz fest, deren Umsetzung von den zuständigen Bauordnungsbehörden kontrolliert und genehmigt wird.

Das Arbeitsschutzgesetz und die Arbeitsstättenverordnung fordern als weitere Instanz eine maximale Sicherheit im Bereich des präventiven Brandschutzes. Diese Anforderungen müssen von Betreibern zwingend als ihre Pflichten berücksichtigt und umgesetzt werden.

Welche drei Bereiche gehören zum vorbeugenden Brandschutz?

Zum vorbeugenden Brandschutz gehören folgende drei Bereiche:

  1. Baulicher Brandschutz
  2. Anlagentechnischer Brandschutz
  3. Betrieblicher-organisatorischer Brandschutz

Was versteht man unter baulichen Brandschutz?

Zum baulichen Brandschutz zählt das Brandschutzkonzept, der Feuerwiderstand von Baustoffen und Bauteilen und das Rettungswegkonzept.

Brandschutzkonzept

Als Brandschutzbeauftragter können Sie den baulichen Brandschutz in der Regel nur durch einen Ist-/Sollvergleich bei einer ersten Gebäudebegehung überprüfen, da die Gebäude oft bereits seit Jahren bestehen. Wenn es jedoch ein Brandschutzkonzept oder einen Brandschutznachweis für das Gebäude gibt, erleichtert dies Ihre Arbeit erheblich. Das Brandschutzkonzept dokumentiert den genehmigten Zustand des Gebäudes schriftlich und graphisch.

Im Brandschutzkonzept sind sämtliche Grundrisspläne des Gebäudes detailliert beschrieben, was es Ihnen ermöglicht, die Anzahl der Räume sowie deren Abmessungen präzise zu überprüfen. Sollten Sie feststellen, dass sich das Gebäude in irgendeiner Weise verändert hat, beispielsweise durch die Umgestaltung in ein Großraumbüro anstelle vieler Einzel-Büros oder durch das Entfernen von Brandwänden, ist es von entscheidender Bedeutung, das Brandschutzkonzept unverzüglich zu überprüfen.

Im schlimmsten Fall kann es sein, dass sich Rettungsweglängen verändert haben oder die Rettungswege aufgrund einer neu installierten Wand blockiert sind.

Feuerwiderstandsfähigkeit von Baustoffen und Bauteilen

Im baulichen Brandschutz sind die Anforderungen an Baugestaltung, Bauausführung und Bauprodukte in den jeweiligen Landesbauordnungen genau festgelegt, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.

Gebäude müssen so errichtet und angeordnet werden, dass sie keine Gefahr darstellen und durch ihre Struktur die Entstehung und Ausbreitung von Feuer und Rauch verhindern. Je nach Höhe und Grundfläche des Gebäudes variieren die Anforderungen an tragende Elemente wie Wände, Decken und Stützen.

Rettungswegkonzept

Ein essenzieller Aspekt des baulichen Brandschutzes ist das Rettungswegkonzept. Dabei spielen notwendige Flure und Treppen in notwendigen Treppenräumen eine entscheidende Rolle. Die Türen, die Zugang zu diesen Bereichen ermöglichen, müssen ebenfalls brandschutztechnischen Anforderungen genügen.

Ist das Gebäude mit Aufenthaltsräumen ausgestattet, so muss auch ein zweiter Rettungsweg gewährleistet sein. Das bedeutet, dass jeder im Gebäude befindlichen Person mindestens zwei Fluchtwege zur Verfügung stehen müssen, um im Notfall eigenständig flüchten zu können.

Was ist anlagentechnischer Brandschutz?

Vorbeugender Brandschutz beinhaltet auch die Verwendung technischer Anlagen, um Brände und Brandschäden frühzeitig zu erkennen und deren Anzahl zu minimieren oder sogar vollständig zu verhindern. Zu den anlagentechnischen Brandschutzmaßnahmen gehören Feuerlöschsysteme, Feuerlöscher, Wandhydranten, Systeme zur Brandfrüherkennung sowie Teile der technischen Gebäudeausrüstung wie Aufzüge, Feuerungs-, Leitungs- und Lüftungsanlagen oder Blitzschutzanlagen. Diese Anlagen können über eine Brandfallmatrix aufeinander abgestimmt und automatisch oder halbautomatisch ausgelöst werden.

Um sicherzustellen, dass diese Anlagen ordnungsgemäß funktionieren, müssen sie regelmäßig von sachkundigen Personen überprüft werden. Zum Beispiel müssen Feuerschutz- und/oder Rauchschutzabschlüsse mindestens jährlich geprüft werden. Eine Prüfplakette und ein Eintrag in ein Prüfbuch bestätigen dann die erfolgreiche Prüfung.

Bei den operativen Maßnahmen gibt es eine Differenzierung:

  • Ortsunabhängige Anlagen, wie Feuerlöscher oder Wandhydranten

  • Ortsfeste Anlagen, wie Sprinkleranlagen, Feinsprühlöschanlagen, Schaum-, Pulver- oder Gaslöschanlagen

Insbesondere bei den ortsfesten Brandbekämpfungsanlagen ist es wichtig, dass sie aufeinander abgestimmt sind und damit ein einheitliches Sicherheitskonzept ergeben. Bei allen anlagentechnischen Maßnahmen ist die regelmäßige Wartung elementar.

Was ist betrieblicher Brandschutz?

Die betrieblich-organisatorische Komponente des vorbeugenden Brandschutzes basiert auf der Schulung und Fortbildung von Mitarbeitern, der Erstellung von Konzepten für die Evakuierung von Gebäuden sowie der Überwachung aller Aspekte des vorbeugenden Brandschutzes.

Der Gesetzgeber sieht dafür Folgendes vor:

  • 5% der Mitarbeiter erhalten eine Ausbildung zum Brandschutzhelfer

  • der Arbeitgeber muss jedes Jahr eine Brandschutzunterweisung für alle Mitarbeiter durchführen

Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel zum betrieblichen Brandschutz.

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