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Eine Brandwunde behandeln - gewusst, wie!

Die menschliche Haut reagiert sensibel auf hohe Temperaturen. Weil im Alltag oft mit heißen Materialien gearbeitet wird, kann es da schnell mal zu einer Brandwunde kommen. Dabei kann man viele Verbrennungen selbstständig behandeln. Diese heilen auch nach einigen Tagen wieder eigenständig ab. Doch bei schwereren Brandverletzungen ist schnelle ärztliche Hilfe notwendig! 

Die Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin meldet für das Jahr 2020 über 3500 Fälle von Brandverletzungen, die stationär behandelt werden mussten. Doch ab wann ist eine Brandwunde gefährlich und was sollten Sie bei der Behandlung einer Brandwunde beachten? Das erklären wir Ihnen hier.

brandwunde behandeln

Wie entsteht eine Brandwunde?

Zu einer Brandwunde kommt es durch übermäßige Hitzeeinwirkung auf der Haut oder tieferliegende Gewebeschichten. Das kann schnell passieren, da bereits Temperaturen von 40-44°C das Hautgewebe schädigen!

Bei einer Brandwunde unterscheidet man zwischen zwei Arten: einer Verbrennung und einer Verbrühung. Eine Verbrennung wird durch trockene Hitzequellen wie beispielsweise einer Flamme ausgelöst. Eine Verbrühung hingegen entsteht durch heiße Flüssigkeiten oder Dämpfe. Wenn heiße Materialien die Haut berühren oder auf ihr haften bleiben, spricht man von einer Kontaktverbrennung. Das ist beispielsweise bei flüssigem Wachs oder brennender Kleidung der Fall.

Woran erkenne ich eine Brandwunde?

Das Aussehen von Brandwunden kann sich je nach Schwere der Verletzung stark unterscheiden. Eine leichte Brandwunde ist meistens lokal gerötet und geschwollen. Bei stärkeren Verbrennungen kann sich die Haut auch abschälen oder Blasen werfen. Vorsicht ist geboten bei weißer oder verkohlter Haut! Denn das ist ein klares Anzeichen von einer schwerwiegenden Verletzung, die medizinisches Fachpersonal versorgen muss. 

Brandwunden können ganz unterschiedliche Ausmaße annehmen. Damit man im Ernstfall schnell die Schwere der Verletzung erkennen kann, sind Verbrennungen in verschiedene Grade unterteilt. Eine genauere Erklärung finden Sie in unserem Artikel: Den Grad einer Verbrennung ermitteln.

Wie kann man eine Brandwunde behandeln?

In der Regel kann man eigenständig kleine und oberflächliche Brandwunden behandeln. Doch auch leichte Verbrennungen können sehr schmerzhaft sein und die betroffene Person über mehrere Wochen begleiten. Deswegen ist es wichtig, schnell zu handeln! Dafür ist es ratsam, die folgenden vier Punkte in der richtigen Reihenfolge zu beachten: 

  1. Hitzeeinwirkung stoppen
  2. Kühlen
  3. Abdecken von Brandwunden
  4. Warmhalten

1. Hitzeeinwirkung stoppen

Sorgen Sie im ersten Schritt dafür, dass die verletzte Person vor weiterer Hitzeeinwirkung geschützt ist. Das heißt konkret: entfernen Sie heiße oder brennende Gegenstände wie Kleidung oder Schmuck – falls möglich – sofort vom Körper.

VorsichtWenn Kleidung oder andere Materialen mit der Brandwunde verklebt sind, müssen sie durch ärztliche Hilfe entfernt werden. Dadurch beugen Sie der Gefahr vor, dass sich die Brandwunde unnötig durch Keime entzündet. 

2. Kühlen

Wenn die verletzte Person gut vor weiterer Hitze und Gefahren geschützt ist, können Sie  bei der Schmerzlinderung helfen, indem Sie kleine Brandwunden kühlen. Dafür bietet es sich am besten an, die betroffene Stelle für ein paar Minuten unter lauwarmes Wasser zu halten. Eine maximale Kühlzeit von 10 Minuten sollten Sie jedoch nicht überschreiten, da es bei Brandverletzungen schnell zur Unterkühlung kommen kann. Damit die Schmerzen durch die Brandwunde aber durch Kühlung gelindert werden können, ist schnelle Hilfe gefragt. 

Warum kein kaltes oder eisiges Wasser für die Kühlung verwenden? 

Das Kühlen der Brandwunde mit lauwarmen Wasser hat zwei Vorteile: 

  • Der erste Vorteil ist ganz einfach: Je kühler das Wasser ist, desto schneller droht eine Unterkühlung. Mit lauwarmen Wasser kann also länger gekühlt werden. Dadurch werden die Schmerzen der verletzten Person nachhaltig gelindert. 
  • Lauwarmes Wasser hilft langfristiger. Denn kaltes oder besonders eisiges Wasser fördern die Durchblutung. Wird die dann Kühlung gestoppt und die Durchblutung des Gewebes angeregt, wird auch der Schmerz wieder stärker.

3. Abdecken von Brandwunden

Ein weiterer wichtiger Schritt in der Behandlung einer offenen Brandwurde ist das Abdecken. Denn das sorgt nach dem Kühlen dafür, die Verletzung vor Schmutz und Bakterien oder Viren zu schützen. Zum Abdecken eignen sich besonders gut metallines Verbandszeug, da die Metallbeschichtung nicht mit der offenen Wunde verkleben kann. Aber auch sterile Tücher aus dem Verbandskasten können gut verwendet werden.

4. Warmhalten

Auch bei kleineren Brandwunden wird die Wärmeregulation des Körpers gestört. Deswegen sollten Sie nach einem Unfall mit Brandverletzung darauf achten, dass die verletzte Person nicht unterkühlt. Abhilfe schafft dabei eine Decke oder die Rettungsdecke aus dem Verbandskasten.

Tipp: Um die verletzte Person warm zu halten, sollte die silberne Seite der Rettungsdecke nach innen und die goldene Seite nach außen zeigen! Denn die silberne Beschichtung verhindert, das Körperwärme verloren geht.

Schon gewusst?

Auch Verletzungen durch Chemikalien, Sonnenstrahlen oder Stromschläge gehören zu der Gruppe der Brandwunden und müssen als solche versorgt werden.

Brandverletzungen im Betrieb

Die häufigsten Verletzungen mit Brandwunden passieren  – wie die meisten Unfälle – im Haushalt und bei der Arbeit. Da es in einer Arbeitssituation immer mal zu Unfällen kommen kann, ist Erste Hilfe ein Teil der betrieblichen Arbeitssicherheit. Dazu gehört neben der Anschaffung nötiger Verbandskasten auch die Weiterbildung von mindestens 5% der Mitarbeitenden zu betrieblichen Ersthelfer. Teil der Ersthelfer- Ausbildung ist auch, (Brand-) Verletzungen zu behandeln und zu lernen, wann ein Notruf abgesetzt werden muss. Sollte es in Ihrem Betrieb zu einem Unfall mit Brandwunde kommen ist es also hilfreich, einen der betrieblichen Ersthelfer zur Hilfe zu holen.

In Ihrem Verbandskasten finden Sie viele Dinge, die Sie für die Behandlung einer Brandwunde benötigen, beispielsweise Einmalhandschuhe oder sterile Tücher. Hier finden Sie eine genaue Übersicht über den Inhalt des Verbandskastens.

Wann ist ärztliche Hilfe erforderlich?

Wann ein Arzt aufgesucht werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen muss die Schwere der Verletzung beachtet werden, da starke und großflächige Brandwunden auf jeden Fall ärztlich versorgt werden müssen. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Sie bei diesen Anzeichen einen Arzt/ eine Ärztin oder ein Krankenhaus aufsuchen sollten: 

  • Brandwunden ab dem Verbrennungsgrad 2b: Die Brandwunde kann Brandblasen aufweisen und hat einen hellen bis weißen Wundgrund. Obwohl die verletzte Person wenig Schmerzen hat muss die Wunde ärztlich behandelt werden, weil Gewebe und Hautnerven zerstört sind.
  • Wenn sensible Körperteile wie das Gesicht, Genitalien, Hände oder Füße betroffen sind.
  • Bei verklebter Kleidung oder andere Stoffe in der Brandwunde
  • Falls Rauchgas eingeatmet wurde.
  • Wenn eine große Fläche des Körpers verletzt ist. 

Brandwunden bei Kindern

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kinder durch Verbrennungen verletzt werden. Denn eine Brandwunde ist für ein Kind deutlich gefährlicher, als für Erwachsene. Das liegt vor allem daran, dass der Körper von Kindern kleiner ist. Dadurch nimmt eine Brandwunde automatisch mehr Körperfläche ein, als bei einer erwachsenen Person. 

Auch bei größeren Kindern können kleine Brandwunden an Armen und Beinen mit Wasser gekühlt werden. Größere Verletzungen oder Verbrennungen bei Kleinkindern sollten jedoch immer ärztlich versorgt werden!

Fazit

Kleine Unfälle mit Brandwunden kommen häufig im Alltag vor und lassen sich gut selbst behandeln. Da diese aber auch schon große Schmerzen verursachen können, sollte schnell gehandelt werden! Im Arbeitsumfeld können betriebliche Ersthelfer die Brandwunde behandeln. Außerdem bieten sie eine wertvolle Unterstützung indem sie beratend zur Seite stehen, um einzuschätzen, wann ärztliche Hilfe benötigt wird. 

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