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Die stabile Seitenlage gehört zum 1×1 im Ersten-Hilfe-Kurs. Sie wird dazu eingesetzt, um bewusstlose Personen in eine stabile, waagerechte Position zu bringen, sodass sie weder ersticken noch sich verschlucken können. Da eine kurzfristige Bewusstlosigkeit jederzeit vorkommen kann, sollte sich jeder für einen möglichen Erste-Hilfe-Einsatz sensibilisieren.
Daher erklären wir Ihnen hier wie die stabile Seitenlage funktioniert, wann diese abgewandt werden soll und was es dabei zu beachten gibt.
Die stabile Seitenlage ist für Personen gedacht, die bewusstlos sind, aber selbstständig atmen können. Eine derartige kurzfristige Bewusstlosigkeit kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Dazu zählen beispielsweise Herz-Kreislaufprobleme, Krampfanfälle oder Schwierigkeiten mit hohen Temperaturen.
Das Ziel der stabilen Seitenlage ist den Mund zum tiefsten Punkt des Körpers zu machen. Dadurch wird die Atmung für die bewusstlose Person vereinfacht. Vor allem sorgt sie aber dafür, dass Erbrochenes und Blut abfließen kann, damit die Atemwege nicht verstopfen. Denn so sind Betroffene besonders gut vor dem Ersticken geschützt.
Nähern Sie sich der betroffenen Person und sprechen Sie sie an. Falls diese nicht reagiert, rütteln Sie sie sanft an der Schulter. Wenn sie immer noch nicht reagiert, ist die Person wahrscheinlich bewusstlos.
Nun ist es im nächsten Schritt wichtig zu wissen, ob die Person noch eigenständig atmet. Doch wie erkennt man das?
Sie können die Atmung einer anderen Person einfach kontrollieren, indem Sie Ihr Ohr an den Mund und die Nase der oder des Betroffenen halten. Hören Sie Atemgeräusche? Hebt sich dabei der Brustkorb und der Bauch? Dann atmet die Person normal. Wenn es damit noch nicht möglich ist zu erkennen, ob die Person atmet, können Sie auch einen Spiegel zur Hand nehmen und an den Mund halten. Wenn dieser beschlägt, atmet die betroffene Person normal. In dem Fall können Sie diese also in die stabile Seitenlage bringen. Ist dies nicht der Fall? Dann sind Reanimationsmaßnahmen nötig.
Bei einer Bewusstlosigkeit von über einer Minute benötigt die betroffene Person notärztliche Hilfe. Damit Sie im Ernstfall keine wertvolle Zeit verlieren, sollten Sie folgende Punkte beachten, bevor Sie den Patienten in die stabile Seitenlage bringen.
Legen Sie die betroffene Person mit ausgestreckten Beinen auf den Rücken, sodass sie vollständig auf dem Boden liegt. Knien Sie sich danach seitlich neben den Oberkörper des oder der Bewusstlosen. Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie die stabile Seitenlage auf der rechten oder linken Seite ausführen. Am besten nehmen Sie die Seite, die näher zu Ihnen ist oder zu der ausreichend Platz ist.
Nun folgen die nächsten Schritte:
Während Sie auf den Rettungsdienst warten, können Sie die bewusstlose Person mit einer Decke zudecken, damit sie nicht auskühlt. Dafür eignet sich beispielsweise eine Wolldecke oder die Rettungsdecke aus dem Verbandskasten.
Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass Sie die Atmung trotz Decke gut kontrollieren können. Denn die selbstständigen Vitalfunktionen müssen durchgängig überwacht werden, bis notärztliche Hilfe eintrifft.
Wichtig: Sollten Sie keine Atmung oder Puls mehr feststellen, müssen Sie mit der Reanimation beginnen. Drehen Sie die Person dafür wieder auf den Rücken und lösen Sie die stabile Seitenlage auf. Für die Wiederbelebung eignet sich entweder ein Laien-Defibrillator oder die klassische Kombination aus Herzdruckmassage und Atemspende.
Viele kennen wahrscheinlich noch die stabile Seitenlage aus den ehemaligen Erste-Hilfe-Kursen. Sie wurde bis 2010 in deutschen Erste-Hilfe-Kursen gelehrt. Eins vorweg: die “alte” stabile Seitenlage ist genauso effektiv wie die neue.
Die neue stabile Seitenlage soll aber im Gegensatz dazu eine Hebelwirkung verursachen. Dadurch wird es einfacher, schwerere Personen in die stabile Seitenlage zu bringen. Somit wird die Erste Hilfe für Ersthelfer einfacher.
Wenn Sie sich jedoch mit der alten Version sicher fühlen, können Sie diese auch weiterhin durchführen. Denn grundsätzlich ist das Ziel beider Ausführungen dasselbe: eine bewusstlose Person so zu positionieren, dass sie problemlos atmen kann bis sie wieder Bewusstsein erlangt oder der Rettungsdienst eintrifft.
Die stabile Seitenlage ist ein grundsätzliches und verlässliches Erste-Hilfe-Mittel, da sie bei jeder Person angewendet werden kann. Allerdings sollten Sie bei den folgenden Personengruppen bestimmte Punkte beachten.
Bei Kindern können Sie ebenfalls beide Versionen der stabilen Seitenlage anwenden. Bei Babies und Säuglingen unter zwölf Monaten müssen Sie jedoch darauf achten, dass der Kopf nicht überstreckt wird. Denn dadurch werden die Atemwege von kleinen Kindern zusätzlich verengt.
Hier sind die Schritte, die Sie bei der stabilen Seitenlage bei Kindern befolgen sollten:
Für Säuglinge und junge Kleinkinder ist die stabile Seitenlage oft nicht geeignet, da sie noch zu klein sind. In solchen Fällen empfehlen Notfallmediziner die Bauchlage als alternative Maßnahme. Folgende Schritte sind dabei zu beachten:
Es ist wichtig zu beachten, dass die Bauchlage nur für Kinder unter 2 Jahren empfohlen wird und eine Ausnahme von der stabilen Seitenlage darstellt. Sobald das Kind älter ist oder größer wird, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht werden, um die Atemwege freizuhalten.
Tatsächlich ist auch hier die stabile Seitenlage möglich. Allerdings sollte die Schwangere nur auf die linke Seite gedreht werden. Das hat zum einen den Vorteil, dass der gemeinsame Kreislauf mit dem Fötus am besten entlastet wird. Zum anderen vermeiden Sie damit, dass das Kind im Bauch der Schwangeren die Hohlvene abdrückt. Denn dadurch wäre der Blutrückstrom zum Herzen beeinträchtigt.
Auch wenn der erste Impuls dagegen spricht: Wenn der Brustkorb verletzt ist, sollten Sie die betroffene Person auf die verletzte Seite lagern. Denn damit können Sie die Atmung über den oben liegenden unverletzten Lungenflügel sicherstellen.
Wenn Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung besteht zögern viele Ersthelfer, die stabile Seitenlage auszuführen. Dies ist jedoch auch bei Wirbelverletzungen die richtige Option. Denn die Gefahr an einer Erstickung zu sterben, ist deutlich höher. Lassen Sie sich dazu am Besten von einer zweiten Person helfen.
Die stabile Seitenlage gehört zum grundlegenden Erste-Hilfe-Wissen, das im Rahmen des Erste-Hilfe-Kurses vermittelt wird. Notwendig wird diese Maßnahme, wenn eine Person bewusstlos ist, aber noch selbstständig atmen kann. Dann ist es das Ziel, das weitere Atmen sicherzustellen und Erstickungen vorzubeugen. Dies geschieht, indem man den Körper so positioniert, das die Atemwege frei sind und mögliche Flüssigkeiten wie Blut oder Erbrochenes abfließen können. Man bringt den Körper der bewusstlosen Person also in die stabile Seitenlage.
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