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Lebensretter: Der Defibrillator im Betrieb

Der plötzliche Herztod betrifft nicht nur ältere Menschen. Auch jüngere Personen können in Folge eines Herzinfarkts oder eines Stromunfalls wie einem Stromschlag Kammerflimmern erleiden. Was lange Zeit weniger bekannt war: Defibrillatoren sind in dieser Situation die einzige Hilfsmittel, um das Kammerflimmern zu stoppen. Denn alleine durch eine Herzdruckmassage ist es nicht möglich, eine betroffene Person aus dieser lebensgefährlichen Situation zu befreien. Deswegen rüsten immer mehr Betriebe ihre Räumlichkeiten mit Defibrillatoren aus. 

Defibrillatoren (AEDs) sind mittlerweile also längst nicht mehr nur in Rettungswagen oder Krankenhäusern zu finden. Immer mehr Betriebe rüsten ihre Erste-Hilfe-Ausrüstung auf, zumal AEDs nicht mehr als ein neues Notebook kosten. Hinzu kommen lediglich überschaubare Folgekosten, wie der Austausch der Elektroden und Batterien sowie regelmäßige Prüfungen. Alle Vorteile und Informationen über den Defibrillator im Betrieb haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Anwendung einer Elektrode des Defibrillators

Brauche ich einen Defibrillator im Betrieb?

Defibrillatoren im Betrieb gehören zur erweiterten Erste-Hilfe-Ausrüstung. Das bedeutet: es ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, dass Sie Ihr Unternehmen mit einem Gerät ausstatten. Jedoch kann die Entscheidung für einen AED individuell für Sie sinnvoll sein. Denn es gibt bestimmte Faktoren, die Unfälle mit Kammerflimmern wahrscheinlicher machen. Dazu zählen:  

  • Die Zahl der Beschäftigten und deren Altersstruktur (es sind zwar nicht nur ältere Meschen betroffen, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen steigt jedoch mit dem Alter)
  • Der Umfang des Kunden- und Publikumsverkehrs
  • Spezifische Gefahren im Unternehmen, die für eine erhöhte Gefährdungsbeurteilung verantwortlich sind, beispielsweise elektrischer Strom 
  • Größere Distanzen zum nächsten Krankenhaus, wodurch mit längeren Eintreffzeiten von Rettungswagen und Notarzt gerechnet werden kann

Automatisierte externe Defibrillatoren sind speziell für den Laiengebrauch ausgerichtet. Das hat den praktischen Vorteil, dass sie damit auch von jeder Person verwendet werden können. Da deswegen nicht zwingend ein betrieblicher Ersthelfer gerufen werden muss, sparen Sie im Notfall wichtige Zeit.

Einen Defibrillator verwenden - Schritt für Schritt

Der Defibrillator für den Betrieb ist angeschafft. Doch wie wird dieser im Notfall verwendet? Da AEDs medizinische Produkte sind, fallen Sie unter das Medizinproduktegesetz. Das bedeutet für Sie, dass nach §4 und §10 der Medizinprodukte-Betriebsverordnung eine Geräteeinweisung auf Sie zukommt. Diese ist dafür gedacht, dass Sie Ihren Defibrillator wirklich kennenlernen und in Wartung, Verwendung und Austausch geschult sind. Nach der gesetzlich verpflichtenden Einweisung sind Sie somit quasi Profi für Ihr Gerät.

Die Handhabung eines AEDs einfach und ist von jedem Mitarbeitenden möglich. Dabei müssen Sie folgende Schritte ausführen:

  1. Defibrillatoren sind notwendig, wenn eine Person bewusstlos ist die Vitalfunktionen gestört sind. Prüfen Sie also im ersten Schritt, ob Sie bei der betroffenen Person  einen Puls und eine eigenständige Atmung feststellen können. Wenn ja, bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage. Sollten keine Vitalfunktionen erkennbar sein, kommt der Defibrillator zum Einsatz.
  2. Schalten Sie den AED an. Per Sprechansage oder leicht zu lesende Piktogramme gibt Ihnen das Gerät alle Schritte vor, die zu tun sind.
  3. Kleben Sie die beiden beiliegenden Elektroden auf den nackten Brustkorb der Person. Der Defibrillator führt anschließend automatisch eine EKG Analyse aus und prüft, ob eine Herzrhythmusstörung vorliegt. 
  4. Hat das Gerät eine Herzrhythmusstörung wie Kammerflimmern erkannt, erhalten Sie bei einem halbautomatischen AED die Aufforderung, den Elektroschock durch Knopfdruck auszulösen. Ein vollautomatischer AED löst den Elektroschock automatisch aus. Nach der Schockabgabe bekommen Sie vom Gerät weitere Anweisungen.

Unsere AEDs sind batteriebetrieben. Dadurch müssen Sie sich nicht um das Laden und Pflegen der Stromquelle kümmern und das Gerät ist zu jeder Zeit einsatzbereit.

Tipp: Platzieren Sie Ihre Defibrillatoren im Betrieb an zentralen Standorten oder in Bereichen mit hohem Personenverkehr. Das ist wichtig, damit sie im Notfall schnell zu erreichen sind und alle Mitarbeitenden wissen, wo sich die AEDs befindet. 

Ersthelfer und Defibrillatoren im Betrieb

Auch wenn der Einsatz von AEDs einfach und von jeder Person durchzuführen ist, biete es sich an, wenn Sie Ihre betrieblichen Ersthelfer zum Unfallort dazu holen. Das hat den einfachen Grund, dass die betrieblichen Ersthelfer im Umgang mit dem AED geschult sind. Denn seit dem 01.01.2011 ist der Defibrillator ein Pflichtinhalt im Erste-Hilfe-Kurs. Während der Erste-Hilfe-Ausbildung lernen Ihre Mitarbeitenden: 

  • gerätespezifische Themen, zum Beispiel Besonderheiten der Geräte vor Ort
  • innerbetriebliches Notfallmanagement
  • betriebsspezifische Notrufmöglichkeiten
  • zu beachtende Rahmenbedingungen im Umgang mit dem AED (zum Beispiel bei Feuchtigkeit oder starken magnetischen Feldern)
  • die sichere Handhabung der Geräte

Wartung des Defibrillators

Für keine Branche in Deutschland gibt es eine Defibrillatorenpflicht im Betrieb. Haben Sie sich jedoch ein Gerät zugelegt, muss dieses nach §11 MPBetreibV  alle zwei Jahre einer Sicherheitstechnischen Kontrolle (STK) unterzogen werden. Diese Kontrolle können Sie durch den Lieferanten, oder einem Medizintechnik-Dienstleister durchführen lassen. Diese erstellen ein STK-Protokoll, welches Sie bis zum nächsten Kontroll-Termin aufbewahrt werden sollten. Durch die Wartung wird gewährleistet, dass Ihr Gerät voll funktionsfähig und einsatzbereit ist. Dadurch können Sie böse Überraschungen in einer Notsituation ausschließen. Ausführliche Informationen zur Wartung finden Sie in unserem Artikel “Muss man Defibrillatoren warten?” 

Fazit

Der Defibrillator im Betrieb ist für viele Unternehmen eine sinnvolle zusätzliche Ausrüstung in der Ersten Hilfe. Denn er ist die einzige Möglichkeit, das gefährliche Kammerflimmern zu stoppen. Die Handhabung ist dabei sehr intuitiv und auf den Laiengebrauch angepasst. 

Zögern Sie nicht, den AED auch wirklich zu verwenden. Sie können bei der Benutzung nämlich nichts falsch machen. Da Defibrillatoren aber auch Teil der Ersthelferschulung sind, haben Sie immer ausgebildetes Personal vor Ort, welches im Notfall helfen kann. Also – der Defibrillator lohnt sich! 

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