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Defibrillator einsetzen und Leben retten!

Die Wiederbelebung eines Menschen ist für den Ersthelfer sowohl körperlich, als auch psychisch ein sehr anstrengender Prozess. Das Einsetzen eines Defibrillators kann bei der Reanimation, beispielsweise bei einem Herzstillstand unterstützen und gleichzeitig die Überlebenschancen erhöhen. Bei Herzrhythmusstörungen wie dem gefährlichen Kammerflimmern ist der Defibrillator jedoch sogar die einzige Hilfsmöglichkeit, um das Herz wieder in den richtigen Rhythmus zu bringen.

Der Defibrillator ist somit ein wichtiges Element der Ersten Hilfe. Deswegen wurde speziell ein Laiendefibrillator entwickelt, mit dem jede Person auch ohne medizinische Kenntnisse eine andere Person frühdefibrillieren kann und darf. Wie Sie einen Defibrillator richtig einsetzen und ob auch Kinder defibrilliert werden dürfen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Defibrillator benutzen

Wofür wird der Defibrillator eingesetzt?

Das Herz und speziell der Herzschlag haben die Aufgabe, sauerstoffreiches Blut durch den Körper zu pumpen und lebenswichtige Organe mit Nährstoffen zu versorgen. Wenn es nun zu einer Herzrhythmusstörung, wie zum Beispiel Kammerflimmern und in Folge dessen zu einem Kreislaustillstand kommt, kann das Herz dieser Aufgabe nicht mehr gerecht werden.

Dann heißt es, Wiederbelebung einleiten, damit das Herz wieder (richtig) schlägt! Dazu gehört sowohl die Herzdruckmassage, als auch der Einsatz des Defibrillators. Denn letzterer ist in der Lage, mithilfe einer selbstständigen EKG-Analyse den Rhythmus des Herzens zu untersuchen. Erkennt das Gerät einen Herzstillstand oder eine defibrillierbare Herzrhythmusstörung gibt er einen oder gegebenenfalls auch mehrere Elektroschocks ab, um das Herz wieder in den richtigen Rhythmus zu lenken. 

Wer darf einen Defibrillator einsetzen?

Lange Zeit war die Defibrillation ausschließlich durch medizinisches Fachpersonal wie beispielsweise dem Rettungsdienst möglich. Da bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes jedoch wichtige Zeit verloren geht, wurden automatische externe Defibrillatoren, auch AEDs genannt, entwickelt. Diese sind speziell für die Frühdefibrillation durch Laien gedacht.

Grundsätzlich kann also jede Person einen Defibrillator einsetzen. Denn durch die Sprach- oder Videoausgabe werden Ersthelfer Schritt für Schritt durch den Prozess der Wiederbelebung geführt. Somit wissen auch Laien, was zu tun ist.

Dennoch ist es absolut hilfreich wenn Sie schon vorher eine Vorstellung davon haben, wie die Herz-Lungen-Massage geht oder wie Sie die Elektroden des Defibrillators aufkleben müssen. Ein guter Weg, das zu üben, ist der Erste-Hilfe-Kurs. Damit Sie im Unternehmen und bei der Arbeit sichergehen können, dass bei einem Arbeitsunfall auch betriebliche Ersthelfer zur Stelle sind, ist der Erste-Hilfe-Kurs im Betrieb Pflicht.

Defibrillator einsetzen in 4 Schritten

1. Defibrillator einschalten

Im Idealfall sind Sie in der Unfallsituation mindestens mit zwei Personen vor Ort, die helfen können. Denn dadurch lassen sich die Erste-Hilfe-Maßnahmen am zeiteffektivsten aufteilen: ein Ersthelfer, beispielsweise Sie kann bei der betroffenen Person bleiben und überprüfen, ob Wiederbelebungsmaßnahmen notwendig sind (Prüfung der Vitalwerte Atmung und Puls). Währenddessen kann eine weitere Person bereits den Notruf absetzen und falls vorhanden den Defibrillator zur Unfallstelle bringen.

Wichtig: Auch wenn Sie alleine am Unfallort sein sollten, können Sie effektiv und erfolgsbringend helfen. Denn das wichtigste in dieser Situation ist, das der betroffenen Person überhaupt geholfen wird!

Ist der AED vor Ort, müssen Sie ihn nur Starten indem Sie je nach Modell einen Einschaltknopf drücken oder einen Deckel anheben. Der Defibrillator beginnt sofort, Sie im weiteren Prozess durch audio-visuelle Anweisungen anzuleiten.

 Im nächsten Schritt werden die beigefügten Klebeelektroden an der betroffenen Person befestigt.

2. Die Platzierung der Elektroden

Zusätzlich zur Sprach- oder Videoausgabe sind die meisten Defibrillatoren auch mit Piktogrammen ausgestattet. Auf diesen können Sie genau sehen, wo die beiden Klebeelektroden abgebracht werden müssen. 

Die Elektroden müssen direkt auf der Haut kleben. Jedoch ist das auf beispielsweise nasser Haut schwierig. Achten Sie beim Verwenden also gegebenenfalls darauf, erst den Brustkorb abzutrocknen. Dann kleben Sie die eine Elektrode unter das rechte Schlüsselbein der betroffenen Person. Die zweite Elektrode muss auf der linken Seite des Brustkorbs angebracht werden, unterhalb der Achselhöhle.

Praktisch: Um eine schnelle Defibrillation einzuleiten, empfiehlt sich ein Defi Safe-Set. Hier sind alle Produkte enthalten, um den Patienten schnell zu entkleiden und bei Bedarf die Brust zu rasieren. Außerdem befindet sich in ihm auch eine Beatmungsmaske, um die Beatmung für den Ersthelfer zu vereinfachen.

3. EKG- Analyse und Abgabe des Elektroschocks

Sobald beide Elektroden kleben, führt der Defibrillator automatisch eine EKG-Analyse durch. Dadurch wird festgestellt, ob die betroffene Person an einer defibrillierbaren Herzrhythmusstörung leidet. Wenn ja, lädt sich der AED auf, um einen Elektroschock abgeben zu können. Andernfalls kann der AED durch weitere Sprachanleitung ein hilfreicher Begleiter bei der Herz-Lungen-Massage sein.

Grundsätzlich gibt es einen Unterschied beim Grad der Automatisierung von Laiendefibrillatoren. So gibt es halb- und vollautomatische Defibrillatoren. Die EKG-Analyse erfolgt bei beiden Modelltypen automatisch. Der Unterschied liegt also lediglich bei der Abgabe des Elektroschocks.

Bei den Halbautomatischen müssen Sie als bedienende Person erst einen Knopf drücken, damit das Gerät einen Schock abgibt. Im Gegensatz dazu führt der vollautomatische AED auch diesen Prozess vollkommen selbstständig durch.

Wichtig ist in jedem Fall, dass niemand die zu schockende Person berührt, während der Defibrillator seine Analyse und den Schock durchführt.

4. Reanimation oder weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen

Obwohl auch der Laiendefibrillator erwiesenermaßen die Überlebenschance erhöht, ersetzt er nicht die manuelle Reanimation aus Herzdruckmassage und Atemspende. Diese muss also auch fortgeführt werden, wenn Sie zusätzlich einen Defibrillator einsetzen.

Dafür empfiehlt sich ein Rhythmus aus 30x Herzdruckmassage und 2x Atemspende im Wechsel. Diese Kombination muss so lange weitergeführt werden, bis die Person wieder das Bewusstsein erlangt oder der Rettungsdienst eintrifft, der ab diesem Zeitpunkt übernehmen kann.

Darf ich einen Defibrillator auch für die Wiederbelebung von Kindern einsetzen?

Zwar kommt es glücklicherweise nur sehr selten zu einem Herzstillstand oder Herzrhythmusstörungen bei Kindern, aber es ist eben doch möglich. Insbesondere durch Überanstrengung oder Krankheiten können auch die Herzen von Kindern aussetzen. Lebensrettende Maßnahmen sind dann sowohl die Herz-Lungen-Wiederbelebung, als auch der Einsatz des Defibrillators.

Wenn Sie jedoch den Defibrillator benutzen, sollten Sie nach Möglichkeit in den Kindermodus schalten. Dafür gibt es bei den meisten Defibrillatoren extra eine Kindertaste oder einen Kinderschlüssel. Diese eignen sich bei Kindern bis 8 Jahre oder 25kg.

Mit dieser Funktion wird die nötige Energiemenge gesenkt und an den zu Erwachsenen sehr unterschiedlichen Herzrhythmus angepasst. Dafür gibt es auch extra Kinderelektroden. Diese muss man auch anders platzieren, als bei Erwachsenen. Denn bei Kindern klebt man die eine Elektrode auf der Mitte des Brustkorbs auf. Die zweite platziert man dann ungefähr auf gleicher Höhe auf dem Rücken auf, sodass sie zwischen den Schulterblättern liegt.

Fazit

Der Defibrillator bietet eine Vielzahl an Vorteilen bei der Wiederbelebung. Durch die automatische Analyse des Herzrhythmus ist der AED in der Lage, die nötige Energiemenge auszurechnen und einen entsprechenden Elektroschock abzugeben. Dadurch wird die Herzrhythmusstörung, wie zum Beispiel Kammerflimmern, unterbrochen und das Herz kann sich “neu starten”.

Das ist auch bei Kindern möglich, wobei es hierbei extra eine Kindertaste am Gerät gibt.

Außerdem ist der Defibrillator kein Ersatz für die lebensrettende Herzdruckmassage und Atemspende.

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