Wer kennt es nicht: eigentlich sollte die Vorweihnachtszeit gemütlich und entspannt verlaufen, doch meistens schleicht sich mehr Hektik ein, als ursprünglich geplant. Damit der Brandschutz in der Weihnachtszeit nicht zu noch mehr Stress führt, haben wir einfache Tipps für Sie gesammelt, mit denen Sie Ihr individuelles Brandrisiko minimieren können:
Kerzen sind ein wichtiges Thema. Denn die sind wohl die offensichtlichste Brandquelle, vor allem wenn der Weihnachtsbaum oder der Adventskranz mit echten Kerzen bestückt ist. Die erste Maßnahme wäre da natürlich, im Baum auf echte Kerzen aus Wachs zu verzichten und stattdessen auf eine Lichterkette zu setzen. Auch die Kerzen im Adventskranz kann man mit batteriebetriebenen LED-Kerzen ersetzen.
Möchten Sie jedoch nicht auf die Wachskerzen verzichten, sollten Sie zumindest das Brandrisiko so sehr minimieren wie möglich. Dafür gilt als Grundregel: Lassen Sie brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt! Das ist zwar ein recht simpler, aber besonders wichtiger Schritt für den erfolgreichen Brandschutz in der Weihnachtszeit.
Ein weiterer Topp im Bereich Wachskerze: Kerze ist nicht gleich Kerze! Tatsächlich gibt es Unterschiede, die Sie in Ihrer Auswahl beachten sollten. Manche haben nämlich einen extra verkürzten Docht. Diese Kerzen brennen nicht bis ganz unten durch, wo sich ein Feuer am besten ausbreiten könnte. Stattdessen stoppt die Flamme auf einer Höhe, auf der sie die umliegenden Gegenstände, beispielsweise Zweige von einem Adventskranz nicht in Brand stecken kann. Diese Kerzen bieten also zusätzlichen Schutz.
Beim Adventskranz oder beim Weihnachtsbaum kann die Kombination aus Kerzen und Tannengrün brandgefährlich werden. Denn trockene Tannenzweige brennen unglaublich schnell ab. Deswegen empfehlen wir, die Tannenzweige regelmäßig zu erneuern. Beim Weihnachtsbaum können Sie das Problem bekämpfen, indem Sie den Baum erst recht spät aufstellt. Des Weiteren hilft es, ihn bis dahin an einem kühlen Ort aufzubewahren, zum Beispiel auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Wenn der Baum dann aber im Zimmer steht, sollten Sie darauf achten, ihn regelmäßig zu gießen.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, auf feuerfeste Unterlagen und Halterungen zu setzen. Diese gibt es sowohl für den Adventskranz, als auch für den Weihnachtsbaum. Denn ein Teller aus Holz sieht unter dem Tannengrün zwar schön aus, ist aber aus einer Brandschutz-Perspektive nicht ratsam. Metall und Glas sind dafür gute Alternativen.
Darüber hinaus ist es besonders zu empfehlen, einen Eimer Wasser bereitzustellen. Denn sollte es zu einem Brand kommen sind die ersten Minuten ausschlaggebend darüber, ob es bei einem Entstehungsbrand bleibt oder ein großer Brand entsteht. Diese wichtige Zeit sollten Sie also nicht damit verschwenden, erst etwas zum Löschen aufzutreiben!
Selbstverständlich ist ein Feuerlöscher in dieser Situation ebenfalls der perfekte Helfer. Für den Privatgebrauch empfiehlt sich da ein Wasser- oder Fettbrandfeuerlöscher, der auch für andere Brandgefahren im Haushalt nützlich ist. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag Feuerlöscher in Privathaushalten.
Neben dem trockenen Tannengrün gibt es beim Weihnachtsbaum aber auch noch andere Risikofaktoren, die Sie beachten sollten. Denn so schön der Weihnachtsbaum auch ist, er stellt leider auch ein enormes Brandrisiko in der Weihnachtszeit dar. Deswegen gilt:
Baum richtig aufstellen
Achten Sie darauf, dass Ihr Weihnachtsbaum fest im Weihnachtsbaumständer verankert ist und dieser so positioniert ist, dass der Baum nicht umfallen kann. Denn je nach Höhe des Baumes kann beim Umfallen einiges zu Bruch gehen oder in Brand geraten! Deswegen ist es eine gute Vorsichtsmaßnahme, im Umkreis des Weihnachtsbaumes keine brennenden Kerzen oder leicht zerbrechlichen Gegenstände zu platzieren.
Die Wahl des Baumschmucks
Strohsterne sind ein beliebter Baumschmuck – doch leider auch besonders leicht brennbar! Je nachdem, welche Risikofaktoren gegeben sind (brennende Kerzen, Kleinkinder und Tiere) sollten Sie dies bei der Auswahl Ihrer Dekoration bedenken. Glas- oder Plastikschmuck eignet sich in diesen Fällen besser, da Sie den Weihnachtsbaum in diesem Fall weniger beaufsichtigen müssen.
Auf Abstände achten
Durch Corona sind wir Abstand halten gewöhnt. Doch auch bei der Weihnachtsdekoration sind Sie mit diesem Tipp gut beraten, weil Sie sich mit dieser einfachen Maßnahme mögliche Brandfälle sparen können. Achten Sie zum einen auf einen nötigen Abstand zwischen dem Weihnachtsbaum und leicht entflammbaren Gegenständen wie Stoffmöbel oder Vorhänge. Zum anderen gilt Abstand halten auch bei der Baumdekoration, denn zwischen Kerzen oder anderen Hitzequellen und Zweigen, Baumschmuck und co. sollten mindestens 25cm Sicherheitsabstand eingehalten werden. So kommt es auch nicht zum Brand wenn ein Zweig in Bewegung kommt.
Doch auch wenn man sich für die eigentlich sicherere Alternative wie eine Lichterkette entscheidet, ist ein Brand nicht auszuschließen. Denn durch Kabelbrüche oder Schäden an der Gummi-Isolierung kann ebenfalls ein Feuer entstehen. Deswegen also: Vor dem Anbringen einmal die Glühlämpchen und Kabel überprüfen.
Für Lampen und ähnliche elektrische Produkte gibt es die Prüfsiegel VDE und GS. So können Sie auch mit dem Kauf geprüfter Lichterketten oder Steckdosen das Brandrisiko mindern. Gerade bei einer aufwändigen Innen- oder Außenbeleuchtung durch Lichterketten und blinkenden Figuren sollten Sie auch darauf achten, die Steckdosen nicht zu überlasten.
Außerdem sind Sie gut damit beraten, nachts die Beleuchtungen auszuschalten. Denn das verbraucht nicht nur unnötig Strom, sondern erhöht auch die Brandgefahr. Das liegt besonders daran, dass unser Geruchssinn während des Schlafs nicht aktiv ist. Ein Brand in der nacht bleibt deswegen häufig lange unentdeckt. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb Rauchmelder in Wohnungen und Wohnhäusern in Deutschland gesetzlich verpflichtend sind. Achten Sie am besten darauf, dass Ihre Rauchmelder auch in den regelmäßigen Wartungsintervallen überprüft werden. Damit können Sie die volle Funktionsfähigkeit gewährleisten.
Grundsätzlich ist die Brandgefahr auch höher, wenn Kleinkinder oder Haustiere anwesend sind. Denn besonders beim Spielen können sie in der Weihnachtszeit schnell mal eine Kerze umstoßen oder den Tannenbaum ins Schwanken bringen.
Damit das nicht passiert, ist eine frühe Branderziehung beim Nachwuchs wichtig. Dabei wird den Kindern erklärt, wie es zu einem Feuer kommen kann, was dabei genau passiert und wie sie das vermeiden können. Außerdem ist es hilfreich,
Kerzen und ähnliche Dekorationen außerhalb der Reichweite von Kleinkindern oder Haustieren zu platzieren. Natürlich ist es auch sinnvoll, Haustiere entsprechend zu erziehen, sodass zum Beispiel Katzen nicht auf den Tisch springen dürfen.
Die meisten Menschen verbringen einen großten Teil Ihrer Zeit am Arbeitsplatz. Verständlich also, dass sich viele diesen Ort in der Weihnachtszeit auch besonders herrichten möchten. Ein Weihnachtsbaum im Büro oder einen kleinen Adventskranz für den Pausenraum – die Möglichkeiten sind dabei so Vielfältig wie für den Privathaushalt.
Damit dabei auch für den Brandschutz im Büro gesorgt ist, sollten Sie die Tipps von oben natürlich auch am Arbeitsplatz anwenden. Besonders in Abteilungen oder an Arbeitsplätzen, an denen viele Menschen zusammen arbeiten ist es sinnvoll, brennende Kerzen gegen elektrische auszutauschen. Denn Unaufmerksamkeit oder grobe Fahrlässigkeit lässt sich leider nie ganz ausschließen.
Generell empfiehlt es sich, den Zuständigkeitsbereich der Weihnachtsdekoration an eine bestimmte Person zu übergeben. Denn dadurch ist der Aufgabenbereich fest zugeteilt und die ausgewählte Person fühlt sich verantwortlich, Lichterketten und Co. am Ende des Tages auszuschalten.
Weihnachten ist ja eigentlich eine Zeit, in der man sich entspannen soll, den Moment genießen und das Jahr Revue passieren lassen kann. Damit Sie sorgenfrei durch diese Zeit gehen, stellen Sie sicher, dass Sie sich um den Brandschutz in der Weihnachtszeit keine Sorgen machen müssen.
Das geht schon mit ein paar Handgriffen. Hauptsache, Sie passen auf, dass die Kerzen geschützt aufgestellt sind und nicht in Kontakt mit brennbaren Materialien kommen können. Außerdem sollten Sie Ihre Lichterketten vorm Benutzen auf Kabelbrüche untersuchen. Und ein Weihnachtsbaum der regelmäßig gegossen wird bleibt nicht nur länger grün, sondern brennt auch weniger schnell.
Wenn Sie die Aspekte in unserem Artikel beachten, sollte eigentlich nichts schief gehen. Haben Sie noch Fragen oder Anmerkungen? Kontaktieren Sie uns gerne!
Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit!
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