Startseite » Erste Hilfe » Erste Hilfe – Wissen » Erste Hilfe bei… » FAQ Woche der Wiederbelebung
Im Rahmen der Woche der Wiederbelebung haben wir einige Informationen auf unseren Kanälen geteilt. Da diese Themen nicht nur während dieser informativen Woche bedeutsam sind, sind hier die wichtigsten Punkte aufgelistet. In einer Notfallsituation, wie etwa bei einem Herzstillstand, kann schnelles und richtiges Handeln, sowie Prävention, Leben retten. Doch viele Menschen sind unsicher, wie sie in einem solchen Fall helfen sollen und haben Angst, etwas falsch zu machen. In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Wiederbelebung und erklären, welche rechtlichen Vorgaben es gibt, wie Sie helfen können, auch wenn Sie körperlich eingeschränkt sind, und worauf Sie achten sollten, wenn es um die Erkennung von Herzinfarkt-Symptomen geht. Ihr Wissen könnte den entscheidenden Unterschied machen – zögern Sie also nicht, sich zu informieren und im Ernstfall zu handeln.
Laut §323c des Strafgesetzbuchs ist jeder Bürger/ jede Bürgerin dazu verpflichtet im Rahmen ihrer/ seiner Möglichkeiten zu helfen. In dem Paragraphen steht, dass die Person, die bei Unglücksfällen oder Not keine Hilfe leistet, obwohl die Situation es zulässt, das heißt die Person würde sich selbst nicht in Gefahr bringen, mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bestraft wird. An erster Stelle steht aber immer, dass ,an sich selbst nicht in Gefahr bringt und zuerst selbst schützt!
Ist eine Person zB durch eine körperliche Einschränkung nicht dazu in der Lage, eine Herzdruckmassage durchzuführen, kann sie den Notruf unter der Nummer 112 verständigen. Damit ist die zumutbare Pflicht zur Hilfeleistung erfüllt.
Nein, das Einzige, was man falsch machen kann, ist gar nichts zu tun. Es kann zwar bei der Herzdruckmassage zu Verletzungen kommen, aber man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass Ihr durch die Herzdruckmassage das Leben der betroffenen Person retten könnt. Rippenbrüche können also vorkommen, sind aber das kleinere Übel.
Nein, mögliche Verletzungen, die bei dem Versuch entstehen, das Leben der Person zu retten, sind durch das Gesetz gerechtfertigt (§34 Strafgesetzbuch).
Besonders wenn die betroffene Person blutet, besteht die Möglichkeit einer Ansteckung. Für die Helfer, die keine Beatmung durchführen möchten, wird empfohlen, sich auf die Herzdruckmassage zu beschränken. Eine Beatmungshilfe, wie beispielsweise eine Notfallbeatmungshilfe, kann zusätzlichen Schutz bieten und das Infektionsrisiko senken.
Die Symptome für Frauen und Männer unterscheiden sich, deshalb: wichtig ist, beide zu kennen. Bei einem Herzinfarkt wird oft an einen Mann gedacht, welcher sich plötzlich mit stechenden Schmerz an die Brust fasst. Dieser Schmerz zieht dann in die Arme. Dieses Symptom kann bei Männern sowie Frauen auftreten. Bei Frauen, oder auch älteren Menschen ist dieser Schmerz meist geringer. Werden die Symptome falsch interpretiert, geht die Diagnose meist Richtung Rücken-oder Magenprobleme anstatt zum akuten Herzinfarkt. Deshalb gilt: Lieber auf Nummer sicher gehen!
Für Frauen äußern sich die Symptome folgendermaßen:
Atemnot, kalter Schweiß, Kiefer-Hals-Wirbel Schmerzen, Rückenschmerzen, Armschmerzen und auch Übelkeit/Erbrechen
Für Männer äußern sich die Symptome so:
starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die fünf Minuten oder länger anhalten und gegebenenfalls ausstrahlen in beide Arme, in Hals, Kiefer, Schulterblätter, Oberbauch oder Nacken.
Engegefühl, heftiger Druck oder Brennen im Brustkorb, blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß auf Stirn und Oberlippe, Atemnot, Unruhe
Ein Herzstillstand tritt meist nicht ohne Vorwarnung auf. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen:
All diese Faktoren wirken negativ auf das Herz-Kreislauf-System und sollten reduziert oder vermieden werden.
Regelmäßige Bewegung ist eine der effektivsten Maßnahmen, um das Herz zu stärken. Besonders Ausdauertraining hat viele positive Effekte:
Es wird empfohlen, fünfmal die Woche mindestens 30 Minuten Ausdauertraining durchzuführen. Dabei ist die Art der Bewegung nicht entscheidend: Joggen, Radfahren, Schwimmen oder auch zügiges Spazierengehen – alles trägt zur Herzgesundheit bei. Auch kürzere Einheiten, wie 10-minütige Spaziergänge, sind hilfreich.
Neben Ausdauertraining gibt es eine weitere effektive Methode, um das Herz zu schützen: isometrisches Krafttraining. Studien haben gezeigt, dass Übungen, bei denen die Muskulatur über einen längeren Zeitraum angespannt wird, wie z.B. Planks oder Wandsitzen, den Blutdruck signifikant senken können.
Ein einfacher Trainingsplan könnte wie folgt aussehen:
Zwischen den Einheiten sollten jeweils 2 Minuten Pause liegen
Der positive Effekt dieser Übungen entsteht dadurch, dass die Muskelspannung während der Übung stark erhöht wird. Sobald die Anspannung endet, kommt es zu einem schnellen Blutfluss, der den Blutdruck reguliert
Neben der Bewegung spielt auch die Ernährung eine zentrale Rolle für die Herzgesundheit. Eine herzgesunde Ernährung sollte reich an frischem Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten (wie Bohnen und Erbsen) und Fisch sein. Gleichzeitig sollten rotes Fleisch, verarbeitete Lebensmittel und gesättigte Fette reduziert werden. Der Fokus auf eine pflanzenbasierte Ernährung hat sich als besonders vorteilhaft für das Herz-Kreislauf-System erwiesen.
Chronischer Stress ist ein oft unterschätzter Risikofaktor für Herzkrankheiten. Durch die ständige Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol wird das Herz überlastet. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder auch einfach Spaziergänge in der Natur können helfen, das Stresslevel zu senken und das Herz zu entlasten.
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