
Startseite » Sicherheitsbeauftragter » Sicherheitsbeauftragte in Unternehmen » Sicherheitsbegehungen: Wie erstellt man einen Bericht?
Sicherheitsbegehungen sind ein zentrales Instrument, um Arbeitsplätze sicherer zu machen und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Doch die Ergebnisse der Begehung sind nur dann effektiv, wenn sie in einem klaren und strukturierten Bericht festgehalten werden. Ein professionelles Begehungsprotokoll dient nicht nur der Dokumentation von Mängeln, sondern auch der Planung von Verbesserungsmaßnahmen.
Sicherheitsbeauftragte sind nach § 22 Sozialgesetzbuch VII (SGB VII) gesetzlich vorgeschrieben. Nach der DGUV gelten bestimmte Maßnahmen ebenfalls als nötig und präventiv die Sicherheit zu gewährleisten. Demnach ist ein Begehungsprotokoll mehr als nur eine Liste von Beanstandungen. Es ist ein Werkzeug, um Verantwortlichkeiten festzulegen, Lösungen zu priorisieren und den Fortschritt bei der Mängelbeseitigung zu überwachen. Zudem hilft es, bei Kontrollen durch Behörden oder interne Audits Transparenz zu schaffen. Hier finden Sie ebenfalls weitere Infos und Definitionen.
Bevor die Begehung beginnt, sollten Checklisten vorbereitet und relevante Unterlagen wie frühere Protokolle und Sicherheitsrichtlinien überprüft werden. Dies hilft, den Fokus auf kritische Bereiche zu legen.
Notieren Sie Auffälligkeiten, Gefahrenquellen und potenzielle Risiken. Fotografien können als visuelle Unterstützung dienen. Achten Sie darauf, sowohl positive Aspekte als auch Mängel festzuhalten.
Ein Begehungsbericht sollte klar gegliedert sein:
Baustellen sind dynamische Umgebungen, in denen Baupläne und Arbeitsabläufe oft kurzfristig angepasst werden müssen, sei es aufgrund von Wetterbedingungen, Materiallieferungen oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen. Solche Änderungen können bestehende Sicherheitskonzepte überholen oder Risiken schaffen, die vorher nicht vorhanden waren.
Sicherheitsbeauftragte müssen flexibel und reaktionsschnell sein, um Sicherheitsmaßnahmen an neue Bedingungen anzupassen und Risiken in Echtzeit zu minimieren.
Die Arbeit auf Baustellen ist häufig mit erheblichen Risiken verbunden, wie Arbeiten in der Höhe, der Umgang mit schweren Maschinen oder gefährlichen Stoffen sowie beengte Arbeitsräume. Solche Bedingungen stellen nicht nur physische Gefahren dar, sondern können auch psychische Belastungen und Stress erzeugen.
Sicherheitsbeauftragte müssen diese Gefahren realistisch einschätzen, geeignete Schutzmaßnahmen vorschlagen und dafür sorgen, dass diese konsequent umgesetzt werden.
Auf Baustellen sind verschiedene Akteure involviert, darunter die Bauleitung, Subunternehmer, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, externe Prüfstellen und die Beschäftigten selbst.
Sicherheitsbeauftragte müssen sicherstellen, dass alle Beteiligten die gleichen Sicherheitsstandards einhalten und ihre Verantwortung verstehen.
Auf Baustellen herrscht oft ein hoher Druck, Projekte innerhalb eines engen Zeitrahmens und Budgets abzuschließen. Unter diesen Umständen können Sicherheitsmaßnahmen als störend oder zeitaufwendig wahrgenommen werden.
Sicherheitsbeauftragte müssen Überzeugungsarbeit leisten, um klarzumachen, dass Sicherheitsverstöße nicht nur das Leben von Menschen gefährden, sondern auch teure Verzögerungen durch Unfälle oder Baustopp verursachen können.
Ein guter Begehungsbericht ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Sicherheitsmanagement. Er hilft nicht nur, Risiken zu minimieren, sondern fördert auch eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung. Mit klaren Strukturen, sorgfältiger Dokumentation und einer fokussierten Nachbereitung tragen Sicherheitsbegehungen wesentlich zur Arbeitsplatzsicherheit bei.
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