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Herzinfarkte bei Frauen

Herzinfarkte gelten in vielen Bereichen immer noch als Männerkrankheit. Dieser Mythos beruht auf der Tatsache, dass Männer deutlich häufiger und vor allem in jüngerem Alter von akuten Herzproblemen betroffen sind. Allerdings ist der Herzinfarkt auch bei Frauen nicht zu unterschätzen. Denn er kommt zwar seltener vor, verläuft aber häufiger tödlich: dem Statistischen Bundesamt zufolge sind alleine im Jahr 2020 über 18.000 Frauen an den Folgen eines akuten Herzinfarkts gestorben. 

Herzinfarkte bei Frauen verlaufen oft ganz anders als bei einem Mann. Deswegen ist es wichtig, die möglichen Symptome zu kennen. Dadurch können Sie im Ernstfall schnell und richtig handeln! 

Eine Frau bei einer Vorsorgeuntersuchung, um einen Herinfarkt vorzubeugen

Der Herzinfarkt bei Frauen - Warum ist er so anders?

Bis zu etwa dem 60. Lebensjahr sind Frauen besser vor Herzinfarkten geschützt. Denn das weibliche Geschlechtshormon Östrogen wirkt sich positiv auf die Blutgerinnung aus und trägt dazu bei, dass sich die Blutgefäße erweitern. 

Ein Herzinfarkt entsteht dadurch, dass die Herzkranzgefäße plötzlich verschließen. Durch Kalk- und Fetteinlagerungen verengen sich die Blutgefäße über die Zeit, bis es zu einem vollständigen Verschluss kommen kann. Da bei Frauen durch das Östrogen die Blutgefäße geweitet sind ist entsprechend mehr Platz, wodurch es seltener zum Verschluss und damit zum Herzinfarkt kommt. 

Etwa fünf bis zehn Jahre nach der Menopause und damit durchschnittlich ab dem 60. Lebensjahr sind Frauen durch das Östrogen geschützter. Danach steigt das Risiko für einen Herzinfarkt bei Frauen jedoch schneller als bei Männern. Deswegen ist es besonders wichtig, auch kleine Symptome ernst zu nehmen!

Was sind die Symptome beim Herzinfarkt bei Frauen?

Wahrscheinlich kennt jeder das klassische Bild aus Film und Fernsehen: ein Mann erleidet einen Herzinfarkt und hält sich dabei unter großen Schmerzen die Brust und den linken Arm. Bei Frauen sind die Symptome häufig leider nicht so klar zu erkennen. Folgende Beschwerden werden im Zusammenhang mit einem Herzinfarkt bei Frauen oft beobachtet:

  • Brustenge und Druckgefühl im Brustkorb
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Rückenschmerzen
  • Atemnot
  • Schweißausbrüche
  • starke Müdigkeit  
  • Depressionen

Genau diese Symptome machen es schwerer, einen Herzinfarkt als solchen zu erkennen. Sollten deshalb bei Frauen höheren Alters mehrere Beschwerden gleichzeitig auftreten oder über mehrere Minuten anhalten sollte zur Vorsicht ein Notruf abgesetzt oder andere ärztliche Hilfe gerufen werden. 

Tipp: Bei Unsicherheiten ist es im Zweifel immer besser, wenn Sie sich über die Notrufnummer 112 oder 116117 rat von Fachpersonal einholen. Diese Menschen sind für Anrufe dieser Art geschult und können die Symptome besser einordnen. Dort finden Sie Hilfe und können beraten werden. 

Warum sterben mehr Frauen an einem Herzinfarkt?

Im Bereich des Herzinfarkts bei Frauen kommen verschiedene Gründe zusammen, welche die Behandlung beeinflussen: 

Das Alter 

Mit steigendem Alter lässt auch die Leistungsfähigkeit der Organe ab. Da das Risiko für einen Herzinfarkt bei Frauen erst etwa ab dem 60. Lebensjahr steigt, ist auch der Rest des Körpers stärker von der starken Belastung betroffen, die Herzinfarkte auslösen. Dazu kommt, dass mit dem Alter auch unabhängig von dem Geschlecht die Arterien schneller verkalken. 

Die Symptome 

Besonders die unterschiedlichen Symptome sind die Ursache, warum ein Herzinfarkt häufiger tödlich verläuft. Denn da sie nicht so klar auf einen Herzinfarkt hinweisen, kommen viele Betroffene nicht darauf, dass es sich bei ihren Symptomen um einen Herzinfarkt handeln könnte. Deswegen ist es in diesem Fall besonders wichtig, dass Sie sich bei Unsicherheiten ärztlichen Rat einholen. 

Der Umgang mit den Beschwerden

In diesem Zusammenhang wird häufig festgestellt, das Frauen mit Beschwerden anders umgehen als Männer. Da sie niemanden zur Last fallen wollen bitten sie oft nicht um Hilfe oder kennen ihre Beschwerden als weniger schlimm ab. Doch dadurch vergeht wichtige Zeit, die im Ernstfall entscheidend sein kann. Bei Beschwerden, die auf einen Herzinfarkt hinweisen können, ist falsche Bescheidenheit fehl am Platz. Machen Sie auf sich aufmerksam und kommunizieren Sie ihre Beschwerden. Damit können Sie mögliche Folgeschäden durch zu späte Behandlung vermeiden. 

Schon gewusst?

Im Durchschnitt vergehen im Vergleich zum Mann 60 Minuten mehr, bis eine Frau mit einem Herzinfarkt behandelt wird. 

Die durchschnittliche Zeit zwischen den ersten Beschwerden bis zur Behandlung im Krankenhaus: 

Männer: 3 1/2 Stunden 

Frauen: 4 1/2 Stunden 

Erste Hilfe beim Herzinfarkt - Wie kann ich helfen?

Ist die betroffene Frau ansprechbar können Sie ihr helfen indem Sie versuchen, sie zu beruhigen. Besonders bei Beschwerden, die sich nicht richtig zuordnen lassen, bekommen viele Menschen Angst. Achten Sie dabei darauf, dass der Oberkörper der Frau erhöht ist und sie sich nicht hinlegt. Denn durch die erhöhte Position kann das Herz entlastet werden. Bei Druck- oder Engegefühl in der Brustgegend kann es zusätzlich helfen wenn Sie enge Kleidung oder Accessoires öffnen oder entfernen. 

Ist die Betroffene jedoch bewusstlos, muss in jedem Fall der Notruf abgesetzt werden. Kontrollieren Sie gleichzeitig, ob eine eigenständige Atmung oder ein Puls vorhanden ist. Wenn ja, bringe Sie sie in die stabile Seitenlage und betreuen Sie die Frau, bis der Rettungswagen eintrifft. Falls nicht, muss umgehend mit der Reanimation in Kombination aus Herzdruckmassage und Atemspende begonnen werden. 

Tipp: Defibrillatoren sind die effektivste Maßnahme bei der Wiederbelebung. Denn sie messen selbstständig den Herzrhythmus und geben – wenn nötig – Elektroschocks ab, um das Herz wieder in den eigenen Rhythmus zu bringen. AEDs (Automatisierte Externe Defibrillatoren) sind dabei speziell dafür ausgerichtet, dass sie auch von Laien bedient werden können. Haben Sie also nur Mut! Das Gerät hilft Ihnen per Sprach- oder Bildbefehlen, die nötigen Schritte auszuführen. 

Hier finden Sie weitere ausführliche Informationen zum Thema Erste Hilfe beim Herzinfarkt.

Herzinfarkte bei Frauen vorbeugen

Leider kann nicht jeder Herzinfarkt vermieden werden. Doch die gute Nachricht: Durch einen gesunden Lebensstil können Sie Ihr Risiko für einen Herzinfarkt aktiv verringern. Denn folgende Faktoren wirken sich positiv auf Ihren Körper und Ihre Psyche aus: 

  • ausreichend Bewegung
  • mit dem Rauchen aufhören
  • gesunde und ausgewogene Ernährung 
  • ein gesundes Körpergewicht
  • regelmäßige Blutdruckkontrolle
  • Stress vermeiden 

Auch soziale Vereinsamung kann bei Frauen das Risiko für einen Herzinfarkt verstärken. Dagegen kann beispielsweise durch gemeinsam eingenommene Mahlzeiten oder soziale Interaktionen gegengewirkt werden. 

Frühzeichen erkennen

Frauen berichten durchschnittlicher häufiger über Frühzeichen, die sie in den Tagen und Wochen vor einem Herzinfarkt bemerkt haben. Dazu zählen unter anderem: 

  • depressive oder niedergeschlagene Stimmung ohne direkten Auslöser
  • Schlafstörungen 
  • anhaltende Müdigkeit 
  • Kurzatmigkeit
  • Verdauungsbeschwerden

Sollten Sie sich in einer Erste-Hilfe-Situation befinden, in der aufgrund der vorliegenden Beschwerden Unsicherheit über einen möglichen Herzinfarkt herrscht und die betroffene Person ist ansprechbar lohnt es sich, sie nach möglichen Frühzeichen zu fragen! Eventuell bringt diese Information mehr Klarheit und hilft auch der Betroffenen, entschiedener nach ärztlicher Hilfe zu fragen. 

Vorsorgetermine wahrnehmen

Auch wenn Frauen durchschnittlich erst später von einem Herzinfarkt betroffen sind ist es auch sie empfehlenswert, regelmäßig Vorsorgetermine wahrzunehmen. Dafür gibt es beispielsweise den Gesundheits-Checkup ab 35 Jahren, der ohne Zusatzkosten alle drei Jahre durchgeführt werden kann. Denn bei dieser Untersuchung wird unter anderem der Blutdruck und die Blutwerte kontrolliert. Auch diese Werte können Hinweise darauf geben, wenn mit dem Herzen etwas nicht in Ordnung sein sollte. 

Als weitere Maßnahme zur Herzinfarkt-Vorsorge hat sich zudem die Grippeschutzimpfung herausgestellt, da Grippe Viren das Risiko für einen Herzinfarkt oder eine Herzmuskelentzündung kurz nach der Erkrankung deutlich erhöhen. Dieses Risiko kann durch eine Impfung gesenkt werden. 

Fazit

Herzinfarkte treffen häufiger Männer. Aber auch bei Frauen sollte ein Herzinfarkt in keinem Fall unterschätzt werden. Besonders durch die unklare Symptomatik und das höhere Risikoalter kann ein Herzinfarkt schnell zur lebensbedrohlichen Gefahr werden. 

Allerdings können Sie aktiv etwas dafür tun, ihr persönliches Risiko zu senken. Besonders regelmäßige Vorsorgeuntersuchung und eine aufgeklärte Haltung zum Thema Herzinfarkt können dabei helfen, einen möglichen Infarkt vorzubeugen.

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