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Den Grad einer Verbrennung ermitteln

Bei Unfällen mit einer Verbrennung treten bei der Ersten Hilfe häufig Unsicherheiten auf. Das ist nicht verwunderlich, denn Verbrennungen können ein sehr großes Ausmaß annehmen. Doch welche Symptome können zu welchem Verbrennungsgrad zugeordnet werden? Und wie lange dauert es, bis Verbrennungen verheilen? Für diese und weitere Fragen haben wir im Folgenden eine Antwort für Sie.

Grad einer Verbrennung

Wie müssen die einzelnen Verbrennungsgrade behandelt werden?

Jeder Verbrennungsgrad hat verschiedene Symptome, die auch unterschiedlich behandelt werden müssen. Eine leichte bis mittelschwere Verbrennung 2a kann beispielsweise in der Regel selbstständig versorgt werden. Worauf Sie dabei achten sollten, finden Sie in unserem Artikel Eine Brandwunde behandeln. Eine Verbrennung ab dem Verbrennungsgrad 2b sollte jedoch bereits ärztlich untersucht werden, da die Durchblutung der verletzten Person beeinträchtigt ist. Dadurch kann es zu Kreislaufproblemen oder womöglich einem Schock kommen.

Wichtig: Brandblasen sollten nicht aufgestochen werden! Dafür gibt es zwei gute Gründe: Zum einen dient die Brandblase als natürlich Schutzfunktion des Körpers, der gegen die Verbrennung vorgeht. Deswegen sollte dieser Prozess nicht gestört werden. Zum anderen entsteht durch das Öffnen der Brandblase eine offene Wunde, in die Keime eindringen können. 

Die Größe der Verbrennung zählt

Bei der Entscheidung, wie ein Verbrennungsgrad behandelt werden muss, spielt neben den oben vorgestellten Symptomen auch die Größe der Verbrennung eine wichtige Rolle. Denn auch eine leichte Verbrennung kann für den Körper sehr schädlich sein, wenn eine große Fläche der Haut betroffen ist. Das hängt damit zusammen, dass die Wärmeregulierung des Körpers bereits durch eine kleine Verbrennung aus dem Rhythmus kommt. Je großflächiger eine Verbrennung ist, desto stärker wird auch die Wärmeregulierung beeinträchtigt. Dadurch ist der Kreislauf instabil. 

Generell lässt sich sagen, dass eine Verbrennung ab dann als großflächig eingestuft wird, wenn 10% des Körpers von Erwachsenen und 5% bei Kindern betroffen sind. Damit man sich nicht lange mit Schadenserwägung aufhalten muss, gibt es die 9er – Regel: 

  • 1% – Hände, Füße und die Genitalien 
  • 9% –  Kopf, Arme, sowie Ober- und Unterschenkel 
  • 18% + 18%= 36% – Rücken, Brust, Bauchbereich 

Schwere und großflächige Verbrennungen behandeln

Bei schweren Verbrennungen des 3. oder 4. Grades oder großflächigen Verbrennungen ist ärztliche Hilfe dringend notwendig! Dafür sollte schnellstmöglich ein Notruf abgesetzt werden, damit keine wertvolle Zeit verloren geht. Da die betroffene Person bei einer schweren Verbrennung in Panik gerät oder im schlimmsten Fall bewusstlos ist, sollten betriebliche Ersthelfer:innen am Unfallort sein, um die verletzte Person zu beruhigen und Erste Hilfe zu leisten. 

Tipp: Die Ersthelfer in Ihrem Betrieb sind durch die regelmäßige Schulung auch im Umgang mit einer Verbrennung ausgebildet. Sie haben bereits gelernt, wie sie den Grad einer Verbrennung erkennen und behandeln können. Falls in Ihrem Betrieb ein erhöhtes Brandrisiko besteht ist die jährliche Erste-Hilfe Unterweisung für alle Mitarbeitenden besonders wichtig, damit alle im Notfall schnell handeln können.  

Wie lange dauert die Heilung einer Verbrennung?

Die Heilung einer Brandverletzung hängt auch wieder mit dem Grad der Verbrennung zusammen. Leichte Verbrennungen mit Rötungen und Schwellungen heilen in der Regel selbstständig innerhalb ein paar Tage ab. Verbrennungen des Grads 2a brauchen ein bisschen länger, da die Brandblase abheilen muss. Aber auch hier passiert die Heilung noch eigenständig und vollständig. 

Verbrennungen ab dem Grad 2b bringen bereits Langzeitschäden mit sich. Denn da bei diesen Brandverletzungen das Gewebe und die Durchblutung geschädigt sind, bildet sich eine Narbe. Dadurch dauert die Heilung hier länger. Bei schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Verbrennung kann man keine Voraussage über die Heilungsdauer abgeben. Durch notwendige Operationen und eventuell auftretenden organischen Spätfolgen kann der Heilungsprozess aber sehr langwierig sein. 

Fazit

Anhand bestimmter Symptome kann man in den meisten Fällen den Verbrennungsgrad selbstständig ermitteln. Sollte es aber doch zu Unsicherheiten kommen sind Sie immer gut beraten, die betrieblichen Ersthelfer zu Rate zu ziehen. Denn sie sind für diese Art der Verletzung ausgebildet. Ansonsten weist vor allem die Verfärbung der Haut auf den Grad der Verbrennung hin. Da eine Verbrennung von starken Schmerzen oder einer langen Heilungsdauer begleitet werden ist es am besten, Verbrennungen im Betrieb vorzubeugen. 

Schon gewusst?

Die Größe der Handinnenfläche inklusive der Finger wird bei Verbrennungen als Richtwert verwendet, um das Ausmaß der Verbrennung zu ermitteln. Die Handinnenfläche einer erwachsenen Person nimmt dabei 1% der menschlichen Hautoberfläche ein.