Startseite » AED – Automatisierter Externer Defibrillator » Die Herzdruckmassage – so geht’s!
Laut dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung E.V. sterben in Deutschland jährlich ca. 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Am häufigsten verantwortlich für den plötzlichen Herztod ist das Kammerflimmern. Hierbei müssen natürlich sofort Gegenmaßnahmen getroffen werden. Da kommt die Herzdruckmassage zum Einsatz. Denn jede Minute, die das Herz nicht schlägt, sinkt die Überlebenschance um zehn Prozent sinkt. Wenn Sie also an einer Unfallstelle ankommen, ist schnelles Handeln gefragt. Dafür müssen Sie natürlich genau wissen, was zu tun ist. Hier erklären wir Ihnen, wie genau die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) funktioniert.
Unter einer CPR (engl. Cardiopulmonary Resuscitation) versteht man die kardiopulmonale Reanimation oder auch die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Sie ist eine organisierte und sequenzielle Reaktion auf einen Herzstillstand. Bei diesem Vorgehen wird mittels Herzdruckmassage und Beatmung der Blutkreislauf des Notfallpatienten unterstützt.
Bei einem Kreislaufstillstand sind alle Funktionen des Körpers ausgestellt: die eigene Atmung setzt aus und auch das Herz schlägt nicht mehr eigenständig. Dadurch wird der Körper nicht mehr mit Blut und den darin enthaltenen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.
Die Herzdruckmassage gleicht manuell den Herzschlag, der in dieser Situation fehlt, aus und pumpt durch den erzeugten Druck wieder Blut durch den Körper. Dadurch entsteht eine Art Minimalkreislauf, der die lebenswichtigen Organe versorgt und so das Absterben der Zellen verhindert.
Die Herzdruckmassage für die Wiederbelebung muss dann erfolgen, wenn eine Person einen Kreislaufstillstand erleidet. Allerdings sollten Sie nicht gleich mit dem Drücken beginnen, wenn Sie eine Person auffinden, die nicht mehr ansprechbar ist. Zuerst sollten Sie sorgfältig kontrollieren, ob sich die Person auch wirklich in Lebensgefahr befindet oder nur kurz das Bewusstsein verloren hat.
Das geht zum Beispiel durch lautes Ansprechen oder Rufen, Rütteln und das Setzen von Schmerzimpulsen, wie beispielsweise ein Kniff in den Arm. Wenn die Person dabei nicht aufwacht, ist es Zeit für die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW).
Ein weiteres Indiz, dass die Herzdruckmassage nötig ist, ist das Überprüfen von Puls oder selbstständiger Atmung. Allerdings muss dabei gesagt sein, dass es selbst bei medizinischem Fachpersonal manchmal längere Zeit braucht, bis ein Puls feststellbar ist. Im Zweifel sollten Sie deshalb keine Zeit verlieren und mit der Herzdruckmassage bzw. mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) beginnen.
Die Herzdruckmassage ist nötig, um eine Person zu reanimieren. Die Reanimation ist dann nötig wenn kein Puls und keine selbstständige Atmung mehr feststellbar ist – also ein Kreislaufstillstand vorliegt.
Diese Kompressionen sollten stark und schnell sein, drücken Sie also lieber zu stark als zu schwach. Sie brauchen dabei keine Sorgen zu haben, denn Ersthelfer haften bei der Wiederbelebung nicht für gebrochene Rippen oder andere Schäden. Schließlich versuchen sie aktiv die betroffene Person zu retten. Wenn Sie also ein Knacken hören oder merken, dass Sie eine Rippe gebrochen haben, fahren Sie unbedingt trotzdem mit der Herzdruckmassage fort!
Der gesamte Prozess der Wiederbelebung ist sowohl körperlich, als auch geistig anstrengend. Rufen Sie daher also unbedingt um Hilfe. Dazu gehört sowohl der Krankenwagen per Notruf, als auch lautes Rufen am Unfallort. Denn mit zwei anwesenden Personen können Sie sich alle zwei Minuten abwechseln. Außerdem könnte dann die andere Person bereits den Defibrillator holen oder weitere Hilfe herbeischaffen.
Wir bieten Ihnen eine Reanimationshilfe an, die sie durch den kompletten Prozess der Wiederbelebung führt.
Grundsätzlich sollte man bei der Herzdruckmassage auf 100 bis 120 Stöße pro Minute kommen. Das Tempo ist also recht zügig. Diese 100 Stöße erfolgen jedoch nicht am Stück, sondern werden von Atemspenden unterbrochen.
Das richtige Verhältnis zwischen der Herzdruckmassage und der Atemspende liegt bei 30:2, also müssen Sie 30-mal den Brustkorb eindrücken und dann zwei Atemstöße abgeben. Man spricht in diesem Fall auch von einer HLW. Um den hygienischen Standard dabei zu bewahren, bieten wir Ihnen eine Notfallbeatmungshilfe an.
Um in den richtigen Rhythmus mit genügend Drückern zu kommen, dient das Lied “Stayin’ Alive” von den Bee Gees als Orientierung. Alternativ kann man auch das Lied “Highway to Hell” von AC/DC für die Herzdruckmassage nehmen. Mit diesen Melodien im Kopf können Sie die Geschwindigkeit und den Rhythmus gut einhalten.
Als Laie reicht es, wenn Sie zur Wiederbelebung nur die Herzdruckmassage durchführen. Wenn Sie sich jedoch bereit fühlen oder noch eine zweite Person anwesend ist, sollten Sie auch Atemspenden durchführen. Da Sie sich ja bereits vor der Herzdruckmassage vergewissert haben, dass die Atemwege frei sind, können Sie direkt loslegen.
Dazu neigen Sie den Kopf der betroffenen Person nach hinten, so dass sich das Kinn anhebt. Nun müssen Sie die Nase des Patienten mit Daumen und Zeigefinger zudrücken und dessen Mund öffnen. Dann kommt die eigentliche Beatmung. Dafür reicht es, normal einzuatmen, die Lippen um den Mund der betroffenen Person zu legen und auszuatmen. Dabei sollten Sie idealerweise kontrollieren, ob sich dessen Brustkorb hebt und senkt. Das zeigt, dass die Beatmung erfolgreich war. Diesen Vorgang führen Sie dann zweimal durch.
Setzt die eigene Atmung des Patienten wieder ein, legen Sie die Person in die stabile Seitenlage. Ansonsten muss die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) fortgeführt werden, bis die Rettungssanitäter da sind.
Der automatisierte externe Defibrillator (AED) ist ein medizinisches Gerät, welches ein oder mehrere Elektroschocks zur Reanimation abgibt. Das ist notwendig, wenn jemand eine defibrillierbare Herzrhythmusstörung erleidet, wie zum Beispiel Kammerflimmern. Durch den abgegebenen Elektroschock unterbricht er das Flimmern und das Herz kann dadurch wieder gleichmäßig schlagen.
Dafür bringt man zwei Flächenelektroden am Brustkorb an, die eine oben auf der rechten Brust des Patienten und die andere an dessen linken Seite auf der unteren Hälfte der Rippen. Die EKG-Analyse und die Einstellung des Elektroschocks nimmt der Defibrillator selbst vor. Der automatische externe Defibrillator ist besonders für Laien geeignet, da er sprachliche, und manchmal sogar auch bildliche, Handlungsanweisungen abgibt. Eine Kurzanleitung zur Benutzung des Defibrillators finden Sie hier.
Grundsätzlich müssen Sie die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) auch trotz AED fortführen. Doch ein Defibrillator ersetzt diese nicht! Allerdings wird diese zwischendurch unterbrochen, wenn der Defibrillator seine EKG-Analyse durchführt oder die Elektroschocks abgibt. Denn in den Momenten darf niemand den Stromkreis unterbrechen oder die Analyseergebnisse verfälschen. Die genauen Anweisungen dafür gibt aber auch der Defibrillator automatisch. Wenn nun ein Schock abgegeben wurde, muss sich der AED erst wieder aufladen. In dieser Zeit müssen Sie unbedingt die Herzdruckmassage fortführen! Mehr über den Einsatz des Defibrillators erfahren Sie in unserem Artikel “Defibrillator einsetzen und Leben retten”.
Die Wiederbelebung ist also an sich gar nicht kompliziert, aber dafür ungemein wichtig! Dabei ist es essenziell, dass Sie Ihre Berührungsängste ablegen und viel Kraft aufwenden. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) besteht aus der Herzdruckmassage und der Atemspende. Das Verhältnis von Kompressionen zu Atemspenden ist dabei 30:2. Außerdem ist der Defibrillator eine sehr effektive Wiederbelebungsmaßnahme. Hier unterbricht der AED das Kammerflimmern mit einem Elektroschock.
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