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Der Herzinfarkt - so geht Erste Hilfe

Der Herzinfarkt gehört immer noch zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Das hat auch damit zutun, dass sich Herzinfarkte häufig nicht ankündigen und die Betroffenen überraschen. Dann ist schnelle und richtige Erste Hilfe entscheidend! 

Die gute Nachricht: wird bei einem Herzinfarkt schnell und richtig gehandelt, können Langzeitfolgen verringert und sogar vermieden werden. Deswegen finden Sie im folgenden alle wichtigen Informationen über die möglichen Symptome, die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen und Tipps, wie sich ein Herzinfarkt vorbeugen lässt.

Ein Mann bei der Vorsorge, um einen Herzinfarkt vorzubeugen.

Wie kommt es zu einem Herzinfarkt?

Das Herz gehört zu den wichtigsten Organen im menschlichen Körper. Denn seine Aufgabe besteht vereinfacht gesagt darin, Blut durch den Körper zu transportieren und die Zellen mit im Blut enthaltenen Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen.

Da bei einem Herzinfarkt ein Herzkranzgefäß plötzlich verschließt, kann das Herz genau diese Funktion nicht mehr erfüllen. Durch die Unterversorgung können Teile des Herzmuskels absterben. Dadurch kann die Leistung des Herzens langfristig eingeschränkt werden. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Kammerflimmern kommen, was lebensbedrohlich ist. Deswegen sollten Sie bei Verdacht auf einen Herzinfarkt keine Zeit verlieren! 

Welche Symptome treten bei einem Herzinfarkt auf?

Es gibt typische Anzeichen, die auf einen Herzinfarkt hinweisen: 

  • Starke Schmerzen und ein Druck- oder Enge-Gefühl im Brustkorb.
    • Diese Schmerzen strahlen auch häufig in anliegende Körperbereiche wie Rücken, Hals und Schulterblätter. Besonders der Oberbauch und die Arme sind oft betroffen.
    • Die Brustenge ist häufig von Atemnot begleitet (Angina Pectoris)
  • Blasse bis graue Hautfarbe, häufig begleitet von kalter Haut und Angstschweiß. 

Herzinfarkte kann jedoch auch symptomfrei (stiller Infarkt) oder asymptomatisch verlaufen. Besonders bei Frauen werden häufig andere Symptome und Beschwerden festgestellt. Deswegen finden Sie hier zusätzliche Informationen zum Herzinfarkt bei Frauen. Aber auch bei Personen mit Vorerkrankungen wie beispielsweise Diabetes äußert sich ein Herzinfarkt oft durch andere Beschwerden. 

Wer gehört zur Risikogruppe?

Prinzipiell kann ein Herzinfarkt jeden treffen. Die Ursachen gehen jedoch bei den verschiedenen Altersgruppen stark auseinander. Bei jungen Menschen liegt der Auslöser eines Herzinfarkts meistens in einer Vorerkrankung oder einem Herzfehler, die unentdeckt bleiben. 

Bei älteren Menschen steigt das Risiko für Herzprobleme dadurch, dass mit voranschreitender Lebenszeit auch die Leistungsfähigkeit der Organe abnimmt. Das allgemeine Risiko für einen Herzinfarkt steigt somit mit dem Alter: Bei Männern ab dem 40. – 50. Lebensjahr; bei Frauen ab dem 60. Lebensjahr.

Aber auch der eigene Lebensstil hat einen starken Einfluss auf das individuelle Erkrankungsrisiko. Denn bestimmte Faktoren begünstigen Herzinfarkte zusätzlich: 

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck 
  • Diabetes
  • langanhaltender, ständiger Stress 
  • grundsätzlicher Bewegungsmangel

Erste Hilfe beim Herzinfarkt - Was ist zu tun?

Gerade weil die Symptome bei einem Herzinfarkt sehr unterschiedlich sein können zögern viele, den Notruf abzusetzen. Dabei ist schnelle notärztliche Versorgung das beste Mittel, damit ein Herzinfarkt keine Folgeschäden hinterlässt. Deswegen gilt grundsätzlich: auch bei Unsicherheit sind Sie gut damit beraten, die 112 anzurufen! Denn die Personen in der Notrufleitstelle sind genau für diese Situationen geschult und können Ihnen weiterhelfen. 

Tipp: Ein Anhaltspunkt um festzustellen, ob es sich bei den Beschwerden wirklich um einen Herzinfarkt handelt, können vorangegangene Symptome sein. Denn häufig treten einzelne Symptome bereits 24- 48 Stunden vorher auf. Deshalb: Fragen Sie die betroffene Person danach (wenn möglich).

Die weiteren Erste-Hilfe-Maßnahmen hängen davon ab, in welchem Zustand sich die betroffene Person befindet. 

Die Person ist ansprechbar

Wenn die Person ansprechbar ist besteht Ihre Aufgabe als Ersthelfer darin, zu beruhigen und Beistand zu leisten, während sie auf die notärztliche Hilfe warten. Bei einem Herzinfarkt erleben die meisten Menschen eine Todesangst. Sprechen Sie der betroffenen Person deswegen gut zu und lassen Sie sie wenn möglich nicht alleine.

Achten Sie dabei darauf, dass der Oberkörper der betroffenen Person erhöht ist und sie sich nicht hinlegt. Durch die erhöhte Position kann das Herz entlastet werden. 

Zusätzlich können Sie das Druck- und Engegefühl für die betroffene Person lindern, indem Sie enge Kleidung öffnen oder entfernen. Auch Accessoires wie Halsketten, Krawatten oder Schals sollten entfernt werden, weil sie das Engegefühl verstärken können. 

Die Person ist bewusstlos

Kontrollieren Sie bereits während Sie den Notruf absetzen, ob ein Puls oder eigenständige Atmung vorhanden ist.  Falls ja, bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage. Wenn nicht, muss umgehend mit der Reanimation begonnen werden. Denn mit jeder Minute im Kreislaufstillstand sinken die Überlebenschancen um 10%. Doch wenden Sie den Defibrillator bei Herzrhythmusstörungen an, erhöht sich diese Chance erheblich.

Klassisch geht dies über die Kombination aus Herzdruckmassage und Atemspende in einem Verhältnis von 30:2. Diese müssen Sie so lange wiederholen, bis die Person die Augen öffnet und eigenständig atmet oder bis der Rettungsdienst eintrifft. 

Schon gewusst?

Die ersten 60 Minuten nach einem Herzinfarkt werden auch als Golden Hour bezeichnet.
 
Sie entscheiden aber nicht über die Überlebenschancen, sondern um die Genesungsaussichten. Deswegen ist Zeit ein wichtiger Faktor!
 

Wie kann betrieblich vorgesorgt werden?

Betrieblich können Sie im Bereich Herzinfarkt in sofern vorsorgen, dass die betriebliche Erste Hilfe eingehalten und regelmäßig aufgefrischt wird. Dazu zählen die jährliche Erste-Hilfe-Unterweisung für alle Mitarbeitenden, betriebliche Ersthelfer und Ersthelferinnen und die Ausrüstung der notwendigen Verbandskästen. Wie genau die Erste Hilfe in Ihrem Betrieb ausgestattet sein muss, hängt dabei von der Größe und Ausstattung Ihres Betriebs ab. 

Mittlerweile gibt es jedoch auch viele Unternehmen, die auch unabhängig von den gesetzlichen Vorschriften die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden unterstützen möchten. Dafür eignen sich Initiativen wie beispielsweise frisches Obst in der Gemeinschaftsküche oder einen Zuschlag für eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio oder für ein Dienstfahrrad. 

Betriebliche Ersthelfer

Betriebe sind im Sinne der Arbeitssicherheit dazu verpflichtet, mindestens 5% der Mitarbeitenden zu betrieblichen Ersthelfern ausbilden zu lassen. Dass bedeutet, dass zu jeder Arbeitszeit ausreichend Ersthelfer anwesend sein müssen, damit in einer Notsituation schnell und geschult gehandelt wird. 

Wichtig: Zu der Anzahl der anwesenden Personen ergibt sich aus den Beschäftigten und Publikumsverkehr/ Besucher. Das müssen Sie bei der Erstellung des Dienstplans oder der Ausbildung der Mitarbeitenden unbedingt beachten! Denn wenn es in Ihrem Betrieb regelmäßiges Publikumsaufkommen gibt müssen auch mehr Beschäftigte in der Ersten Hilfe geschult werden. 

Herzinfarkte, ihre Symptome und die richtige Erste Hilfe werden bei der Erste-Hilfe-Ausbildung besprochen. Sollte es in Ihrem Betrieb also zu einem Unfall mit einem Herzinfarkt kommen, weiß der oder die Ersthelfer genau, was zutun ist. 

Defibrillatoren

Der Automatische externe Defibrillator (AED) ist die effektivste Maßnahme in der Reanimation. Der besondere Vorteil: er kann auch von Laien verwendet werden. Denn durch Sprach oder Bildbefehle wird dem Ersthelfer genau gesagt, was zu tun ist. Betriebliche Ersthelfer sind sogar schon mit dem Umgang eines Defibrillators vertraut, da er Teil des betrieblichen Erste Hilfe Kurses ist. 

Defibrillatoren gehören zu der erweiterten Erste-Hilfe-Ausrüstung und sind für keine Branche verpflichtend. Es gibt jedoch bestimmte Berufsgruppen oder Arbeitsplätze, für die sich die Anschaffung eines AEDs besonders empfiehlt. Dazu gehören: 

  • Arbeitsplätze, mit vielen älteren Beschäftigten oder älteren Besuchern, beispielsweise Arztpraxen, Altenheime oder Sanitätshäuser
  • Grundsätzlich Arbeitsplätze mit hohem Publikumsverkehr
  • Betriebe mit hoher Gefahrenbeurteilung durch Starkstrom
  • Orte an denen sich Menschen körperlich verausgaben, beispielsweise Saunen oder Fitnessstudios

Ein Defibrillator ist aber auch für andere Betriebe und Branchen eine wertvolle Ergänzung für die Wiederbelebung. 

Herzinfarkte vorbeugen

Heutzutage sterben immer weniger Menschen an einem Herzinfarkt. Das liegt besonders daran, dass bessere medizinische Erkenntnisse eine schnelle und gezielte Therapie ermöglichen. Doch obwohl die Sterblichkeit im Zusammenhang mit dem Krankheitsbild in Deutschland abnimmt, steigt die Zahl der jährlichen Herzinfarkte – auch bei Menschen unter 40.

Schuld daran ist häufig ein ungesunder Lebensstil. Deswegen wirken sich folgende Faktoren positiv auf das persönliche Risiko an einem Herzinfarkt zu erkranken aus: 

  • gesunde und ausgewogene Ernährung 
  • regelmäßige Blutdruckkontrollen und Vorsorgetermine, beispielsweise der regelmäßige Gesundheits-Checkup ab dem 35. Lebensjahr
  • ausreichend Bewegung 
  • mit dem Rauchen aufhören
  • Stress vermeiden 
  • ein gesundes Körpergewicht

Fazit

Bei einem Herzinfarkt ist schnelle und richtige Hilfe Gold wert. Denn dadurch können mögliche Folgeschäden häufig gemindert oder vermieden werden. Mit dem Alter nimmt auch das Risiko für einen Herzinfarkt zu. Ein gesunder Lebensstil kann dieses Risiko aber verringern. 

Ein Herzinfarkt kommt häufig plötzlich und kann überall eintreten – auch bei der Arbeit. Auch deswegen sollte Erste Hilfe im Betrieb nicht vernachlässigt werden. Ist das Risiko in Ihrem Betrieb besonders hoch, dass es zu einem Herzinfarkt kommen könnte, lohnt sich die Anschaffung eines Defibrillators.

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