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Fluchtwege: Schutz und Orientierung im Ernstfall

Fluchtwege dienen in jedem Gebäude der schnellen Evakuierung. Denn durch gut geplante Fluchtwege kann man im Notfall wertvolle Zeit sparen. Ob bei einem Brand, einem Naturereignis oder einer anderen Gefahrensituation, Fluchtwege stellen die Verbindung zwischen Gefahr und Schutz dar. Daher muss man bei der Planung dieser Wege genau die Vorschriften beachten und die richtigen Materialien und Zeichen zur Beschilderung verwenden. 

Schild mit Symbol Fluchtweg zur verdeutlichung unterschied Brandschutzhelfer und Evaluierungshelfer

Welche Vorschriften gelten für Fluchtwege?

Genaue Anweisung für die Planung und auch die Kennzeichnung von Fluchtwegen kann man der Arbeitsstättenrichtlinie ASR A2.3 entnehmen. Hier werden die genauen Anforderungen für die Gestaltung der Fluchtwege und Notausgänge zusammengefasst. Auch das Anbringen und Platzieren der Sicherheitsbeleuchtung wird hier beschrieben.

Denn grundsätzlich braucht man in allen Gebäuden Fluchtwege und die entsprechende Kennzeichnung. Ein Flucht- und Rettungsplan hingegen ist nur unter bestimmten Bedingungen Pflicht. So muss laut der ASR A2.3 zum Beispiel in Gebäuden mit hohem Publikumsverkehr, einer unübersichtlichen Fluchtwegführung oder erhöhter Brandgefährdung ein derartiger Plan erstellt werden.

Was muss man bei der Fluchtwegplanung und -gestaltung beachten?

Die Planung und Gestaltung von Fluchtwegen sind entscheidende Schritte, um im Ernstfall eine geordnete Evakuierung zu gewährleisten. Diese Prozesse erfordern eine gründliche Analyse der Gebäudestruktur, der Nutzungsdichte sowie potenzieller Gefahrenquellen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Schaffung von klaren, leicht erkennbaren Fluchtwegen, die im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen stehen. Bei der Fluchtwegplanung werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter die optimale Platzierung von Notausgängen, die Minimierung von Engstellen und Hindernissen entlang der Fluchtroute sowie die Gewährleistung ausreichender Fluchtweglängen, um eine reibungslose Evakuierung zu ermöglichen.

Daher sind die maximale Länge des Fluchtwegs und die minimale Breite in der ASR A2.3 vorgegeben. Diese sind jeweils von den obigen Faktoren abhängig. So kommt es für die Fluchtweg Breite vor allem darauf an, wie viele Personen vermutlich diesen Fluchtweg nutzen werden. Auch die Breite der Durchgänge und Türen hängt davon ab. Bei den Anforderungen an die Breite der Fluchtwege zählt übrigens auch nur die freie, unverstellte Fläche.

Die maximale Länge des Fluchtwegs hängt dahingegen von den im Raum vorkommenden Stoffen und der dementsprechenden Brandgefährdung ab. So reicht bei einer normalen Brandgefährdung zum Beispiel ein Fluchtweg von 35m, bei einer erhöhten Brandgefährdung oder sogar explosionsgefährlichen Stoffen hingegen reichen zum Teil nur 10m.

Der Flucht- und Rettungsplan

Der Flucht- und Rettungsplan dient dazu, vor allem ortsunkundigen Besuchern einen Überblick über das Gebäude zu verschaffen und dadurch eine möglichst schnelle Evakuierung sicherzustellen.

Auf dem Flucht- und Rettungsplan werden alle Erste-Hilfe-Einrichtungen, wie zum Beispiel Verbandskästen oder Defibrillatoren, eingezeichnet. Außerdem bildet dieser Plan auch eigenständig bedienbare Feuerlöscheinrichtungen wie Feuerlöscher ab. Darüber hinaus werden eben die Fluchtwege beschrieben. So soll man beispielsweise die nächste Treppe oder Tür schnell finden können. Zur Markierung dieser Einrichtungen werden dieselben Symbole und Piktogramme benutzt, wie auf den Sicherheitszeichen.

In der Regel gibt es diese Pläne etagenweise, damit man sich schnellstmöglich orientieren kann. Angebracht dürfen Flucht- und Rettungspläne nicht an Durchgangstüren, da dies die Richtungsvorgaben auf den Plänen verfälschen kann. Außerdem sind die Pläne an offenstehenden Türen ggfs. nicht sichtbar.

Stattdessen sollten sie an der Wand an zentralen Punkten im Gebäude oder Raum hängen. Auch die Brandschutzordnung, mit wichtigen Hinweisen zur Brandvermeidung und -bekämpfung kann Teil des Flucht- und Rettungsplans sein, oder zumindest neben diesem aufgehängt werden.

Fluchtwegkennzeichnung: klare Orientierung in kritischen Situationen

Die Fluchtwegkennzeichnung ist eine zentrale Komponente jeder effektiven Fluchtwegplanung. Sie ermöglicht es Personen, selbst unter stressigen Bedingungen, die schnellstmögliche und sicherste Fluchtroute zu identifizieren. Klar erkennbare Notausgangsschilder, Leuchtstreifen auf dem Boden und gut sichtbare Pfeile weisen den Weg zum nächsten sicheren Punkt im Gebäude oder nach draußen.

Eine präzise Fluchtwegkennzeichnung erfordert sorgfältige Planung. Die Schilder sollten leicht verständliche Symbole verwenden und in der Höhe angebracht werden, die eine gute Sichtbarkeit für Menschen unterschiedlicher Größen ermöglicht. In dunklen oder verrauchten Umgebungen kann die Beleuchtung der Kennzeichnungen lebensrettend sein. Deshalb ist die Wahl von Leuchtfarben und beleuchteten Beschilderungen von großer Bedeutung, um Fluchtwege auch bei Stromausfällen oder Rauchentwicklung sichtbar zu halten. Dafür gibt es auch extra lange nachleuchtende Schilder.

Die Fluchtwegkennzeichnung ist nicht nur auf Innenräume beschränkt. Im Freien spielen Wegweiser und Hinweisschilder ebenfalls eine wichtige Rolle, um Menschen zu sicheren Bereichen zu führen. So ist zum Beispiel das Sammelstellen-Sicherheitszeichen ein wichtiger Bestandteil der Fluchtwegkennzeichnung.

Diese Sicherheitszeichen müssen sowohl im Innen-, als auch im Außenbereich stets gut erkennbar sein. Das bedeutet, dass man diese keineswegs überkleben oder verunstalten darf. Im Außenbereich bedeutet das dann, dass Pflanzen und Bäume die Sicht auf diese Schilder nicht einschränken dürfen.

Letztendlich tragen eine klare Fluchtwegkennzeichnung und eine damit einhergehende bewusste Gestaltung der Fluchtrouten dazu bei, dass Menschen in Notsituationen ruhig und zielgerichtet handeln können, um sich und andere in Sicherheit zu bringen.

Wofür sind Training und Evakuierungsübungen nützlich?

Die Funktionalität und Effektivität von Fluchtwegen zeigt sich erst in der Praxis – während einer realen Evakuierungssituation. Aus diesem Grund sind regelmäßige Evakuierungsübungen von großer Bedeutung. Dadurch kann der Arbeitgeber seine Mitarbeitenden auch darauf vorbereiten, im Ernstfall richtig zu handeln und somit Panik minimieren. Insbesondere unangekündigte Evakuierungsübungen sind dafür effektiv.

Bei der Durchführung von Evakuierungsübungen sollte ein ganzheitlicher Ansatz gewählt werden. Dies beinhaltet die Simulation verschiedener Szenarien, um die Reaktionen der Menschen auf unterschiedliche Gefahren zu testen. Während dieser Übungen können auch wertvolle Erkenntnisse über mögliche Verzögerungen oder Missverständnisse gewonnen werden, die die Fluchtwegplanung und -gestaltung verbessern können.

Fazit

Die Fluchtwegkennzeichnung, durch ihre deutliche Sichtbarkeit und klare Orientierung, führt Menschen selbst in stressigen Situationen sicher zur Rettung. Sie vermittelt Vertrauen und bietet eine wertvolle Anleitung, wenn es darauf ankommt. Die Durchführung von Evakuierungsübungen wiederum vervollständigt diese Sicherheitsstrategie, indem sie Menschen auf den Ernstfall vorbereitet. Durch regelmäßiges Training lernen sie, ruhig und besonnen zu handeln und tragen dazu bei, Panik zu minimieren.

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